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Tübingen, die Winterschöne

Tübingen, die Winterschöne: Blick vom Schloss auf Altstadt und Österberg. Foto: Corinna Kern

Tübingen, die Winterschöne: Blick vom Schloss auf Altstadt und Österberg. Foto: Corinna Kern

Wir sagen Danke!

Lässt sich auch von zackigen Minusgraden nicht aufhalten: Corinna Kern von www.schoenepostkarten.deWir bedanken uns ganz herzlich für Ihr/euer Interesse an unserem Reklamekasper, an unseren Fotos, unseren Haiku und Buchbesprechungen. Danke sagen wir auch für die freundlichen und motivierenden Kommentare, ob hier im Blog oder auch direkt per E-Mail. Immer mal wieder werden wir ja gefragt, wer denn von uns die Fotos macht, und wie und wann. Nun, wir fotografieren beide, und es gilt die alte Regel: der frühe Vogel schießt das gute Foto. Mit Hund und Kamera bei jedem Wetter unterwegs: Norbert Kraas von www.schoenepostkarten.deWill heißen, man sieht uns öfters am frühen Sonntagvormittag mit zwei Kameras und Hund durch unser buckliges Tübingen streifen. So auch am 4. Adventssonntag, als es rund 12 Grad unter Null hatte, was die Handhabung von Kamera und Objektiv nicht gerade einfach macht. Aber das Licht und die Motive entschädigen für alles, auch wenn einem die Finger trotz Handschuhen fast an den Auslöser frieren. Eine kleine Auswahl unserer Ausbeute von diesem herrlich kalten Wintertag zeigen wir heute hier. Dazu bringen wir ein Gedicht von Daniil Mischin mit dem Titel „Tübingen“. Der Autor stammt aus St. Petersburg, ist Jahrgang 1974 und hat das Gedicht im Alter von 16 Jahren geschrieben. Die Übersetzung stammt von Dr. Kay Borowsky, der die Anthologie „Tübingen im Gedicht“ (ISBN 3-9806076-4-1) im Jahr 2003 gemeinsam mit Barbara Werner herausgegeben hat.

Tübingen

Im Kopf, da ist ein leichter Schwindel –
wie soll ich die richtigen Worte finden?
Die Flocken fliegen, das taumelt und schwebt –
wie kommt’s, daß das Gras unterm Schnee noch lebt?

Blick vom Schloss hinunter zum Neckar, Flocken funkeln im Sonnenlicht. Foto: Norbert Kraas

Blick vom Schloss hinunter zum Neckar, Flocken funkeln im Sonnenlicht. Foto: Norbert Kraas

Ein Schloß steht wie im Märchen droben;
über den Fluß kommen Schwäne gezogen;
altes Gemäuer, Platanen-Allee –
das ist die Stadt, wie ich eben sie seh …

Eine zarte Eisschicht auf dem Neckar, ganz zugefroren war er das letzte Mal 1997. Foto: Corinna Kern

Eine zarte Eisschicht auf dem Neckar, ganz zugefroren war er das letzte Mal 1997. Foto: Corinna Kern

Rauch quillt aus den Ziegelkaminen,
Dächer, Dächer, ein ganzer Ort!
Die Eisflächen, die am Morgen erscheinen,
tauen, kaum schaust du sie an, gleich fort.

Wo die Steinlach in den Tübinger Neckar mündet, im Hintergrund das Stauwerk. Foto: Corinna Kern

Wo die Steinlach in den Tübinger Neckar mündet, im Hintergrund das Stauwerk. Foto: Corinna Kern

Vom Turm, der in den Himmel strebt,
ist der Rathausplatz zu sehen.
Freitags-Markt: ein Kommen und Gehen –
wie alles so selbstbewußt hier lebt!

Hölderlin-Skulptur von Ivo Beucker im Garten des Hölderlinturms in Tübingen. Foto: Norbert Kraas

Hölderlin-Skulptur von Ivo Beucker im Garten des Hölderlinturms in Tübingen. Foto: Norbert Kraas

Nicht ich geh hinauf und hinab die Straßen –
sie gehen mit mir, sie verzaubern mich;
nicht ich steh zitternd im Wind der Gassen –
zittern tut in den Fenstern das Licht;

Hölderlins holde Schwäne tauchen ihr Haupt ins heilignüchterne, kalte Wasser. Foto: Norbert Kraas

Hölderlins holde Schwäne tauchen ihr Haupt ins heilignüchterne, kalte Wasser. Foto: Norbert Kraas

nicht ich sing dies Lied im Walzertakt;
betäubt und von Getränken trunken –
das Lied hat meinen Mund gefunden,
und singen tut es diese Stadt …

Daniil Mischin, 1990

Tauben in der Platanenallee, sich anregeregt über Hölderlin unterhaltend. Foto: Norbert Kraas

Tauben in der Platanenallee, sich anregeregt über Hölderlin unterhaltend. Foto: Norbert Kraas

Wir wünschen Ihnen / euch allen erholsame Feiertage und ein sanftes Hinübergleiten ins neue Jahr!

NK | CK

Bouvier-Dame Kajsa liebt eiskalte Spaziergänge. Foto: Norbert Kraas

Bouvier-Dame Kajsa liebt eiskalte Spaziergänge. Foto: Norbert Kraas

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Happy Birthday

Alles Gute!

Heute, am 18. Dezember, haben ein paar ziemlich wichtige Leute Geburtstag, denen wir die Reverenz erweisen wollen. Zunächst gratulieren wir unserem lieben Freund Stephan und unserem alten Freund und Kollegen Herbert; aber natürlich freuen wir uns auch, dass Keith – The Human Riff – Richards heute seinen 79. Geburtstag feiern darf, und nicht zuletzt denken wir an den großen Willy Brandt!

Alles Gute allen, die am 18. Dezember ihren Geburtstag feiern!

NK | CK

Schöne Postkarte Nr. 53 · Champagner! · © www.schoenepostkarten.de

Schöne Postkarte Nr. 53 · Champagner! · © www.schoenepostkarten.de

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Natascha Wodin: Sie kam aus Mariupol

Osteuropäische Zwangsarbeiter lebten nach Ende des Zweiten Weltkriegs als Entwurzelte ohne Heimat in der jungen Bundesrepublik

Osteuropäische Zwangsarbeiter lebten als Entwurzelte ohne Heimat in der jungen Bundesrepublik

„Dass ich den Namen meiner Mutter in die Suchmaschine des russischen Internets eintippte, war nicht viel mehr als eine Spielerei.“

Mit diesem Satz beginnt das autobiographische Buch „Sie kam aus Mariupol“ von Natascha Wodin, die am 8. Dezember 1945 als Kind ukrainischer Zwangsarbeiter im fränkischen Fürth geboren wurde. Und mit diesem Satz beginnt eines der spannendsten und bewegendsten Bücher, das ich in diesem Jahr gelesen habe.

Als Zwangsarbeiter nach Nazi-Deutschland verschleppt

Auf rund 360 Seiten erzählt die Autorin die erschütternde Lebens- und Familiengeschichte ihrer Mutter, die 1944 von den Nazis als „Ostarbeiterin“ von Mariupol nach Deutschland verschleppt wurde. Gemeinsam mit ihrem Mann musste sie in Leipzig in einem deutschen Rüstungsbetrieb des Flick-Konzerns Zwangsarbeit leisten.

„Im Zweiten Weltkrieg hatte man sie als Dreiundzwanzigjährige zusammen mit meinem Vater aus Mariupol zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert, ich wusste nur, dass beide in einem Rüstungsbetrieb des Flick-Konzerns in Leipzig eingesetzt waren. Elf Jahre nach Kriegsende hatte meine Mutter sich in einer westdeutschen Kleinstadt das Leben genommen, unweit einer Siedlung für Heimatlose Ausländer, wie man die ehemaligen Zwangsarbeiter damals nannte. Außer meiner Schwester und mir gab es wahrscheinlich auf der Welt keinen einzigen Menschen mehr, der sie noch gekannt hatte.“

Natascha Wodin war selbst schon Ende 60 und hatte die Suche nach der Geschichte ihrer Mutter schon fast aufgegeben. Zu schwierig erschien es ihr – bis zu eben diesem Tag, als sie auf einer ukrainischen Internetseite namens „Azov’s Greeks“ landet und auf erste Spuren stößt. Die Seite entpuppt sich für die Autorin als Glücksfund, denn sie lernt dort einen freundlichen, zugewandten Mann namens Konstantin in Mariupol kennen. Unermüdlich und kreativ hilft er ihr bei der Recherche nach den verblassenden Stücken dieses Familienpuzzles.

Displaced Persons: heimatlos, entwurzelt, einsam

Als Leser folgen wir dieser Spurensuche mit angehaltenem Atem. Parallel dazu reflektiert die Ich-Erzählerin ihre Hoffnungen wie emotionalen Erschütterungen. Den Plan, über das Leben der Mutter zu schreiben, hatte Natascha Wodin schon lange. Aber ihr fehlten Informationen über sie. Es gab nur sehr wenig Material über die ehemaligen Zwangsarbeiter, von denen viele in Nazi-Deutschland bei der Arbeit zu Tode geschunden wurden.

„Seit vielen Jahren schon suchte ich nach irgendeinem Buch von einem ehemaligen Zwangsarbeiter, nach der einer literarischen Stimme, an der ich mich hätte orientieren können, vergeblich. Die Überlebenden der Konzentrationslager hatten Weltliteratur hervorgebracht, Bücher über den Holocaust füllten Bibliotheken, aber die nicht-jüdischen Zwangsarbeiter, die die Vernichtung durch Arbeit überlebt hatten, schwiegen.“

Dabei wurden Millionen Zwangsarbeiter zum überwiegenden Teil aus Osteuropa deportiert. Sie lebten unter menschenunwürdigen Bedingungen in rund 30.000 Lagern, die es im Deutschen Reich allein für Zwangsarbeiter gab. Viele von ihnen blieben nach Kriegsende in der Bundesrepublik. Sie galten als „Displaced Persons“ (Heimatlose), so auch die Eltern der kleinen Natascha, die wenige Monate nach dem 8. Mai 1945 auf die Welt kam.

„Die längste Zeit meines Lebens hatte ich gar nicht gewusst, dass ich ein Kind von Zwangsarbeitern bin. Niemand hatte es mir gesagt, nicht meine Eltern, nicht die deutsche Umwelt, in deren Erinnerungskultur das Massenphänomen der Zwangsarbeit nicht vorkam. (…) Ich wusste nur, dass ich zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übriggeblieben war.“

Natascha Wodin verleiht mit diesem schonungslos ehrlichen Buch ihrer Mutter Jewgenia Jakowlewa Iwaschtschenko posthum eine Würde, die diese Frau bis zu ihrem Freitod wahrscheinlich nie empfunden hat.

Entwurzelte, die versuchen zu überleben

Indem die Erzählerin sich immer tiefer in diese Familiengeschichte hineingräbt, breitet sie vor ihren Lesern die ganze furchtbare Geschichte Europas im 20. Jahrhundert aus. Als die Mutter 1920 in Mariupol in eine wohlhabende Adelsfamilie hineingeboren wird, liegt die russische Oktoberrevolution gerade mal drei Jahre zurück. Der Adel wird brutal verfolgt, hingerichtet, vertrieben. Es beginnt die Zeit des Bürgerkriegs, des Terrors, der Säuberungen und später des tödlichen Hungers. Alles unter Stalin, der seit 1922 Generalsekretär der KP und ab 1927 Alleinherrscher der Partei war.

Natascha Wodin: Sie kam aus MariupolDie einst angesehene Familie der Mutter ist der kommunistischen Willkürherrschaft des Regimes ausgeliefert. Manche wurden in die Gulags verbannt,  andere haben mit Stalins System kooperiert. Und mit dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion und der Besatzung der Ukraine durch die Nazis beginnt ein neues, furchtbares Kapitel dieser Familiengeschichte.

1944 werden Wodins Eltern als Zwangsarbeiter nach Leipzig verschleppt. Sie werden die Ukraine und das einstmals schöne Mariupol nie wiedersehen. Wären sie nach Kriegsende in die Sowjetunion zurückgekehrt, wären sie vom Stalin-Regime mit großer Wahrscheinlichkeit als Verräter und Kollaborateure hingerichtet worden.

Zu viele Erniedrigungen

Schließlich, mit 36 Jahren, erträgt die Mutter dieses entwurzelte Schicksal und die Erniedrigungen, die auch im Nachkriegsdeutschland kein Ende nehmen, nicht mehr. Sie ertränkt sich in dem fränkischen Flüsschen Regnitz. Ein Ereignis, das die kleine Natascha stets verhindern wollte.

Diese Familiengeschichte, die Natascha Wodin in einer klaren Sprache aus vielen Einzelschicksalen gekonnt komponiert, rücken die Abgründe des 20. Jahrhunderts sehr nahe an den Leser ran. Wir erleben, wie brutal die große Geschichte in die Lebensgeschichten einzelner Menschen eingreift. Wir lesen über Familienmitglieder in den Gulags in Karelien und leiden mit dem kleinen Mädchen in den Barackensiedlungen für ehemalige Zwangsarbeiter in der jungen Bundesrepublik.

Dieses wichtige Buch einer schmerzhaften Spurensuche ist ergreifend und lässt einen nicht los. Hilfreich, das sei noch angemerkt, ist angesichts des großen Personenkreises ein Stammbaum der Autorin am Ende des Buches.

NK | CK

Buchinformation

Natascha Wodin
Sie kam aus Mariupol
Rowohlt Taschenbuch, 2018
ISBN 978-3-499-29065-7

Von Dagmar Manzel gibt es eine schöne Hörbuchfassung, z. B. bei Spotify.

Im Gespräch

Tanja Runow hat für den Deutschlandfunk ein hörenswertes, längeres Gespräch mit Natascha Wodin geführt. Die Autorin spricht darin über ihre Eltern, ihre Kindheit, über ihr Schreiben einiges mehr. Kann man hier nachhören.

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Freitagsfoto: Banlieue im Winter

Ja, das beschauliche Hölderlin-Tübingen kann auch Banlieue ganz gut

Ja, das beschauliche Hölderlin-Tübingen kann auch Banlieue, ziemlich gut sogar

Der Winter

Wenn ungesehn und nun vorüber sind die Bilder
Der Jahreszeit, so kommt des Winters Dauer,
Das Feld ist leer, die Ansicht scheinet milder,
Und Stürme wehn umher und Regenschauer.

Als wie ein Ruhetag, so ist des Jahres Ende,
Wie einer Frage Ton, daß dieser sich vollende,
Alsdann erscheint des Frühlings neues Werden,
So glänzet die Natur mit ihrer Pracht auf Erden.

d. 24 April 1849

Mit Untertänigkeit
Scardanelli

Friedrich Hölderlin

PS: Das Foto da oben wäre auch ein Motiv für die Tübinger Künstlerin Ava Smitmans, eine Spezialistin für triste, bedrohte, auch mal schmuddelige Orte und Ecken, denen sie in ihren Werken künstlerisch ein Denkmal setzt. „Orte festhalten, bevor sie verschwinden“ steht auf ihrer Homepage.

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Cela vous rajeunit !

Abendstimmung in Trouville-sur-Mer

Abendstimmung in Trouville-sur-Mer

Zu den unangenehmen Gefühlen gehört die Reue nach einer ohnehin schon nicht einfach getroffenen Entscheidung. Nachdem wir wochenlang nicht sicher waren, wonach es uns eigentlich war und deshalb das Reiseziel bis zehn Tage vor Urlaubsbeginn nicht feststand, buchten wir dann, als wir endlich entschieden waren, recht zügig. Ich hatte nach kurzer Suche auf dem Portal für Ferienwohnungen vermeintlich etwas Tolles entdeckt: eine Wohnung direkt am Strand mit super Blick aufs Meer. War das nicht etwas, was ich mir schon immer gewünscht hatte?!

Cela vous rajeunit !

Erst als wir anderen unseren gebuchten Fund zeigten, fiel auf, dass auf den Fotos kein Bett zu sehen war. „Ich seh‘ nur ein kleines Sofa…“ meinte unsere Tochter. „Ach, das macht nichts“, warf meine Mutter ein, „cela vous rajeunit“! Was ungefähr bedeutet: das macht euch wieder jünger!

Nach ein paar Mal Hin und Her mit dem Vermieter erfuhren wir, dass es in der Wohnung tatsächlich nur ein Schlafsofa gab, dafür weder Spül- noch Waschmaschine. Handtücher, Bettwäsche und Bettdecke sollten wir bitte auch mitbringen. „Wir fahren doch allein, Schatz, ohne Hund und Kinder … haben also viel Platz… cela nous rajeunit?“ versuchte ich gute Stimmung zu machen.

Vollbepackt

Zu zweit, aber das Auto dennoch vollbepackt, die Gymnastikmatte hatte wegen der drohenden Rückenschmerzen auch noch einen Platz finden müssen, fuhren wir in etwas verhaltener Freude los. Kaum waren wir auf der Autobahn horchten wir auf. „Hörst du dieses Klacken auch? Jetzt, da wieder!“ Irgendetwas war definitiv nicht in Ordnung. Rechts hinten am Auto vermuteten wir die Quelle des Geräuschs. Hoffentlich war das kein Leck am Tank oder eine Unwucht in der Hinterachse. Die Stimmung sank Kilometer für Kilometer, bis wir endlich auf einer Raststätte an der Autobahn feststellten: Das Theraband, das wir um die Gymnastikmatte gezogen hatten, hing gut vierzig Zentimeter aus der Autotür und klackte so unregelmäßig an den Tank. Erleichtert (aber leicht gealtert) fuhren wir weiter.

Schon etwas müde, aber im ganzen ohne größere Probleme der Orientierung ließen wir am Nachmittag Paris hinter uns. Wir brauchen nur wieder etwas Übung, du wirst sehen: cela nous rajeunit …

Blick beim Spülen

Blick beim Spülen

Nun, das kleine Schlafsofa erwies sich als gute Schlafstätte, der Vermieter hatte sogar noch eine dünne Matratze zum Drüberlegen gekauft. Mit der mitgebrachten Bettwäsche fühlten wir uns wohl wie zu Hause. Alles war sauber und geschmackvoll. Das Spülen hätte bei dem traumhaften Blick, den wir vom Küchenfenster hatten, stundenlang dauern können. Und wie Inge und Walter Jens führten wir beim Spülen hochgeistige Gespräche – also, wir versuchten es …

Abendliche Verjüngungskur

Abends schalteten wir das französische Fernsehen an und wurden von einer ganz ungewohnten Werbung überrascht: statt diversen Salben gegen Rückenschmerzen, nächtlichem Harndrang und der Frage, was wir eigentlich für unser Gedächtnis tun, wurden uns Parfums, Dessous und prickelnder Champagner vor den Abendnachrichten serviert! Cela vous rajeunit !!!

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Noch 75 Tage bis Neujahr. Schon Kalender besorgt?

Die momente-Kalender 2023: Es geht ums Kochen, um Literatur, ums Miteinander

Die momente-Kalender 2023: Es geht ums Kochen, um Literatur, ums Miteinander

Dieses an schrecklichen Nachrichten wahrlich nicht arme Jahr geht in den Schlussspurt. Heute sind es nur noch 75 Tage bis Neujahr, und spätestes dann wird es Zeit, die neuen Kalender zu besorgen und aufzuhängen, also zumindest für Menschen wie wir, die noch auf Kalender aus Papier stehen. Wir haben uns zwei Kalender vorab angeschaut.

1. Der Literaturkalender 2023

„Momente des Miteinander“

Das ist das Thema des „Literaturkalender 2023“ der edition momente. Und dieses Thema passt ja gut in eine Zeit, in der einem die Suchmaschine 330.000 Treffer auswirft, wenn man „Spaltung der Gesellschaft“ googelt. „Wir könnten viel, wenn wir zusammen stünden“: das ist von Friedrich Schiller. Und gilt auch noch für 2023.

Doch zurück zum Literaturkalender, in dem dieses Miteinander viel weiter gefasst ist. Da treffen wir das schöne, das harmonische Miteinander ebenso wie das schwierige und das komplizierte. Es geht um Liebe, Freundschaft, Familie, um Melancholie, Vertrauen, Wut und vieles mehr. Wir treffen viele – bekannte und weniger bekannte – Autorinnen und Autoren mit Auszügen ihres Schaffens und schönen Fotos.

E. M. Forster und Benjamin Britten

Zum 1. Januar 2023 ziert E. M. Forster das Kalenderblatt. „Wiedersehen in Howard’s End“ hat Forster geschrieben, „Zimmer mit Aussicht“ und einiges mehr. Die Verfilmung von „Howards End“ mit Emma Thomson und Anthony Hopkins ist unbedingt sehenswert. Aber das wissen Sie schon. Forster hat aber auch gemeinsam mit Eric Crozier das Libretto zu Benjamin Brittens Oper „Billy Budd“ geschrieben. Das Miteinander zwischen Forster und Britten in Aldeburgh an der englischen Ostküste soll nicht immer einfach gewesen sein.

„The Scallop“, monumentale Skulptur am Strand von Aldeburgh zu Ehren Benjamin Brittens

„The Scallop“, Skulptur von Maggi Hambling am Strand von Aldeburgh zu Ehren Benjamin Brittens

Der englische Komponist Britten hat in Aldeburgh (Suffolk) das Aldeburgh Festival ins Leben gerufen, zusammen mit dem Sänger Peter Pears und dem Librettisten Eric Crozier. Forster und den Geräuschen des Meeres zu Ehren steht die Skulptur „The Scallop“ am Strand von Aldeburgh.

Anaïs Nin und Henry Miller

Am 21. Februar hat Anaïs Nin Geburtstag, die 1903 geboren wurde und ein leidenschaftliches „Miteinander“ mit Henry Miller hatte. Nin war eine große Tagebuchschreiberin und eine Meisterin der erotischen Erzählung, letztere findet man in dem Band „Das Delta der Venus“.

Ossip und Nadeschda Mandelstam

Ossip und Nadeschda Mandelstam im Literaturkalender 2023 von momente

Ossip und Nadeschda Mandelstam im Literaturkalender 2023 von momente

Das letzte Kalenderblatt des Jahres 2023 dieses schön gestalteten und jede Woche aufs Neue anregenden Kalenders ist dem großen russichen Dichter Ossip Mandelstam und seiner Frau, der Autorin Nadeschda Mandelstam, gewidmet. Ossip Mandelstam wurde 1891 in Warschau geboren und starb halb verhungert und schwer krank am 27. Dezember 1938 in der Stalinschen Verbannung. An seine Frau schrieb er:

Komm schnell zurück.
Das Atmen fällt mir schwer
ohne Dich. Der Frühling ist mir
keine Freude. Komm schnell
zurück … Beeil Dich.

Ossip Mandelstam an Nadeschda Mandelstam, Woronesch, 4. Mai 1937.

Ossip Mandelstam wurde übrigens unter anderem von dem Tübinger Dr. Kay Borowsky übersetzt. So viel Lokalpatriotismus darf sein.

Information

Der Literaturkalender 2023:
Momente des Miteinander
Text und Bilder aus der Weltliteratur
Herausgeberin: Elisabeth Raabe
Gestaltung: Max Bartholl
60 Blätter, 53 Fotos, farbig
24 x 32,5 cm (BxH)
ISBN 978-3-0360-2023-5
edition momente
Kalenderpreis des Deutschen Buchhandels: Bester Longseller

2. Der literarische Küchenkalender 2023

Streuselkuchen in Edgar Selges Kindheit: ganz große Sache

Streuselkuchen in Edgar Selges Kindheit: ganz große Sache

Seit vielen Jahren sind Rosmarin-Nudeln in unserem Haus ein Familienklassiker. Das Rezept ist denkbar einfach. Man braucht gute Penne, Parmesan, Olivenöl (oder Butter) und ein paar Zweige frischen Rosmarin, und schon hat man ein einfaches, ehrliches Essen, zu dem ein kräftiger Rosé oder ein nicht zu schwerer Rotwein wunderbar passen. Als Musik zum Essen sei Paolo Conte empfohlen.

Literatur geht durch den Magen

Das Nudelrezept haben wir vor Jahren im literarischen Küchenkalender von Sybil Gräfin Schönfeldt entdeckt. Dieser Kalender ist bei uns auch fast schon ein Klassiker. Er passt in jede Küche und erfreut Koch und Köchin jede Woche mit einem literarischen Zitat zum Thema Kochen und Essen, dazu gibt es immer das Rezept. Auch „Der literarische Küchenkalender 2023“, den die 95jährige Gräfin Schönfeldt wieder herausgibt, folgt dieser Idee: Lesen, Kochen, Essen. Dazu gibt es Fotos, Illustrationen, Bilder und natürlich ein Wochenkalendarium.

Streuselkuchen im Februar

In der Woche vom 6. bis 12. Februar treffen wir zum Beispiel auf den Autor und Schauspieler Edgar Selge, dessen wunderbares Buch „Hast du uns endlich gefunden“ wir vor einer Weile hier im Blog besprochen haben.

„Dieser Streuselkuchen! Den die Schwiegermutter immer besser gebacken hat als sie. Immer war der Boden vom Streuselkuchen bei der Schwiegermutter dünner, die Streusel dicker, süßer, buttriger, sind leichter auf der Zunge zergangen.“

Schreibt Selge in seinem autobiographisch gefärbten Roman. Und man hätte gerne diesen Streuselkuchen von der Schwiegermutter mal probiert. Bisher gilt nämlich: den besten Streuselkuchen der Welt hat Oma Liesel aus Hechingen gebacken, aber das ist eine andere Geschichte.

Scones im November

Die Britischen Inseln sind ohne Scones schlicht nicht vorstellbar

Die Britischen Inseln sind ohne Scones schlicht nicht vorstellbar

Mindestens so wichtig wie für Edgar Selge der Streuselkuchen sind den Iren, Schotten und Engländern ihre Scones (zur Aussprache bitte hier lang). Scones sind der Klassiker zur Tea Time und werden üblicherweise mit Clotted Cream (als Ersatz geht auch Schmand) und Erdbeermarmelade gegessen. Als Tee würden wir zu einem guten Earl Grey raten und am Ende der Tea Time passt ein Single Malt. In dem düsteren Familiendrama „Tod und Nachtigallen“ des Iren Eugenes McCabe, den der Küchenkalender in der Woche vom 30. Oktober 2023 vorstellt, werden die Scones zu Porridge gegessen. Das Scones-Rezept im Küchenkalender stammt aus Irland aus dem Jahr 1883. Das war das Jahr des Hungers, der Kartoffelfäule und der Aufstände der Landarbeiter.

Das Schöne an diesem Kalender ist, dass man entweder auf Texte stößt, die man schon gelesen hat (das ist wie alte Bekannte treffen) oder aber zu neuen literarischen Entdeckungen angeregt wird.

Information

Der literarische Küchenkalender 2023:
Mit Texten, Rezepten, Bildern
Herausgeberin: Sybil Gräfin Schönfeldt
Gestaltung: Max Bartholl
60 Blätter, 76 Abbildungen, farbig
19,2 x 31,5 cm (BxH)
ISBN 978-3-0360-4023-3
edition momente
ausgezeichnet mit dem Kalenderpreis des Deutschen Buchhandels

Lesen und essen Sie gut!

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Reichspogromnacht 1938

Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass, eines der brutalsten Arbeitslager mit 70 Außenlagern

Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass, eines der brutalsten Arbeitslager mit 70 Außenlagern

Der «Holocaust»,
vor dem mir graust,
ein Wort wie fühllos durchgepaust
aus einem Fremdwortduden

Peter Rühmkorf

Das englische Wort Holocaust kommt ursprünglich aus dem Altgriechischen ὁλόκαυστος / holókaustos und bedeutet auf Deutsch „vollständig verbrannt“. Bezeichnet wird damit das Unfassbare: die Ermordung von 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden durch die Nationalsozialisten.

Für den Dichter Peter Rühmkorf (1929 – 2008) ist das Wort Holocaust, das uns oft nur allzu leicht über die Lippen geht, offensichtlich nicht in der Lage, das unsagbare Grauen auch nur annähernd zum Ausdruck zu bringen. Es bleibt für ihn eine Vokabel aus einem Fremdwortduden – oder eben heute aus Wikipedia.

Der in Reutlingen lebende Dichter Bernd Storz, lässt das Thema Shoa in seinem Gedicht „Buttenhausen“ konkreter werden. Buttenhausen ist ein kleiner Ort auf der Schwäbischen Alb, und auch dort haben die Nazis gewütet.

Buttenhausen

Die bemoosten Grabsteine. An der Auffahrt
stand die Synagoge.

Judenkinder, Christenkinder
Himmel und Hölle
und an Ostern
Eierrollen.

An der Lauter das Haus
flatternde Wäsche
dunkelhäutige Kinder.

Bernd Storz

Buttenhausen ist heute ein Ortsteil von Münsingen. Es gab dort seit dem Ende des 18. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde, die mit der Ansiedelung von 25 jüdischen Familien durch den Freiherrn Philipp Friedrich von Liebenstein begann. Im 19. Jahrhundert war Buttenhausen eine der wenigen jüdischen Landgemeinden in Württemberg, in denen mehr Juden als Christen lebten.

„Die aufblühende jüdische Gemeinde brachte technische Neuerungen ins Dorf und sorgte für wachsenden Wohlstand. Bemerkenswertes Zeugnis davon ist die Bernheimer’sche Realschule aus dem Jahr 1903. Kommerzienrat Lehmann Bernheimer (1841 bis 1918) erbaute sie zum Andenken an seine Familie.“ (Quelle: Gedenkstätten in Baden-Württemberg)

Während der Naziherrschaft emigrierte ungefähr die Hälfte der jüdischen Bevölkerung. Die 1933 noch in Buttenhausen verbliebenen 89 jüdischen Bürgerinnen und Bürger überlebten die Judenvernichtung durch die Nazis allesamt nicht. Die Bernheimer’sche Realschule ist heute ein kleines Museum und kann besucht werden (Informationen).

Bernd Storz, der auch Romane, Drehbücher und Theaterstücke schreibt, hat auch der Kleinstadt Hechingen am Fuße des Hohenzollern ein Gedicht gewidmet. In diesem Gedicht wird die Vertreibung und Vernichtung der Juden am Beispiel des Leon Schmalzbach so lakonisch wie erschreckend zum Ausdruck gebracht. Dazu zitiert Storz „aus der Behördlichen Anordnung zu der Deportation der letzten jüdischen Bücher aus Hechingen 1945.“

Hechinger Notiz

oder Was Leon Schmalzbach nach Riga mitnehmen durfte

Wasserdichter Waschbeutel.
Kamm Bürste Staubkamm.
Kopfwaschpulver.
Ohrenschützer.
Frostsalbe.
Läusesalbe.
Insektenpulver.
Sicherheitsnadeln.
Aluminiumteller.
Sockenhalter.
Hartwurst.
Trockengemüse.
Becker mit Henkel.
Haarschneidemaschine.
Rasierzeug mit Seife.
Ersatzklingen.

Transportnummer: 715.

Im Anhang seines Gedichtbands „Sommerspräche“ (2021, KrönerEditionKlöpfer) erläutert Bernd Storz, wer Leon Schmalzbach war. Schmalzbach, geboren 1882 in Jaroslaw im südlichen Polen, wirkte in Hechingen als Lehrer, Musiker und Rabbinatsverweser. Schmalzbach „gehörte zu den elf letzten Juden, die 1941 aus Hechingen deportiert wurden. Er starb 1942 im KZ Jungfernhof bei Riga/Lettland an Hunger, wie man auf der Homepage der Synagoge Hechingen nachlesen kann.

Storz hat den Hechinger Juden auch ein Theaterstück gewidmet: Sabbat. Die deutschen Juden in H., das 1988 in der Alten Synagoge in Hechingen uraufgeführt wurde. Auch die Hechinger Synagoge wurde in der Reichpogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 geplündert und zerstört. Niedergebrannt wurde sie wahrscheinlich deshalb nicht, weil die Nachbarhäuser sonst auch gefährdet gewesen wären. Von den 106 jüdischen Mitbürger:innen, die 1933 in Hechingen lebten, kehrte niemand zurück. Die Renovierung der Synagoge in den 1980er Jahren stieß übrigens in Hechingen mitnichten auf breite Zustimmung, wie man hier nachlesen kann. Die Geschichte der Hechinger Juden und der Synagoge kann man hier in in einem Artikel (pdf) nachlesen oder runterladen.

1938 – 2022

Vor 84 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der Reichspogromnacht, fanden in Deutschland die Novemberpogrome der Nazis ihren Höhepunkt. Jüdische Geschäfte, Einrichtungen, Wohnungen, Schulen und Synagogen wurden geplündert und zerstört. In Deutschland und Österreich wurden rund 1400 Synagogen angezündet und etwa 7500 Wohnungen und Geschäfte jüdischer Bürgerinnen und Bürger verwüstet.

Der Autor und Journalist Dr. Nils Minkmar schreibt in seinem exzellenten Text „Wenn wir hassen“ in der Süddeutschen Zeitung (Ausgabe, 9. 11. 2022, aktuell hinter der Bezahlschranke) darüber, was uns diese Reichspogromnacht lehrt und was diesen 9. November so „furchtbar aktuell macht“. Er mahnt mehr Geschichtsbewusstsein an (schon in den Schulen!) und beschreibt klar, wie man sich unter den Nazis allmählich an Hass und Gewalt gewöhnte: „ – und ein wesentlicher Teil dieser Gewöhnung war die kulturelle Ausgrenzung.“ Und leider, so Minkmar, „ist die internationale und nationale Lage von einer Wiederkehr solcher Gedanken geprägt.“ Man kann diese Diagnose angesichts des Erstarkens rechter Kräfte in Europa gar nicht genug unterstreichen.

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Jüdischer Friedhof in Baisingen (Landkreis Tübingen), wo die Synagoge am 10. 11. 1938 zerstört wurde.

Jüdischer Friedhof in Baisingen, Landkreis Tübingen, wo die Synagoge am 10. 11. 1938 zerstört wurde.

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Herbstsonne

Stillleben im Stall mit alter Schubkarre, die es schon in der Antike gegeben haben soll

Stillleben im Stall mit alter Schubkarre, die es schon in der Antike gegeben haben soll

Und doch
scheint über allem
die Herbstsonne

Der Herbst galt und gilt vielen Haiku-Dichterinnen und -Dichtern als die schönste Jahreszeit. Schönheit und Vergänglichkeit werden in zahllosen Haiku thematisiert. Aber, aller Vergänglichkeit zum Trotz gibt es schon im Herbst auch erste Zeichen von Neuanfang. An unserem alten Birnbaum zum Beispiel hängt im Moment kein Blatt mehr, aber an den Zweigen haben sich schon neue Knospen gebildet, die geduldig auf das Frühjahr warten.

Vincent van Gogh, der fürwahr kein einfaches Leben hatte und uns dennoch so viel Schönheit hinterlassen hat, soll einmal gesagt haben: „Und trotzdem fällt auf alles noch eine Menge Licht.“

Haltet Ausschau nach dem Licht!

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Freitagsfoto: Kastanien

Rosskastanien gehören zu den Seifenbaumgewächsen, deren Früchte man auch zum Waschen nutzen kann.

Haiku zum Herbst

„Dann fallen urplötzlich die ersten Blätter und die Feuchte des Herbstes legt ein Gespinst über das Land.“ Schreibt der Haiku-Dichter Georges Hartmann aus dem Westerwald einleitend zu seinem schönen Haiku:

Braunäugig blinzelt
aus stacheliger Schale
die Kastanie

Wer mehr Haiku und Kurzprosa (Haibun) von Georges lesen möchte, dem sei ein Besuch seiner Seite hier empfohlen. Es lohnt sich.

Wir wünschen Georges sowie unserem Freund S. gute Besserung!

NK | CK

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