Im Schuppen
Spinnweben und Erinnerungen
Vatertag
Haiku für meinen Vater
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Man ist sprachlos angesichts des erneuten Amoklaufs in den USA. 19 Kinder wurden gestern (24. Mai 2022) an einer Grundschule in Uvalde im Bundesstaat Texas von einem 18-jährigen erschossen.
Night comes even
with evening.
Our cat lies
purring,
a supplication.
We will say
a prayer
for the cold rain.
for the trees
going skeletal.
Jack Ridl
Saint Peter and the Goldfinch
Wayne State University Press, 2019
Paperback, 128 Seiten
ISBN: 9780814346464
Der Basketball-Coach der Golden State Warriors San Francisco, Steve Kerr, hat eine bemerkenswerte Rede bei einer Pressekonferenz Stunden vor einem Spiel gehalten. Er klagt gezielt Senatoren an, die sich gegen strengere Waffengesetze aussprechen. Ein beeindruckender, sehenswerter Auftritt.
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„Ich will nur friedlich vor mich hinleben und darauf achten, was Tag für Tag passiert.“
Diesen Zitat stammt aus dem Roman „Unsere Seelen bei Nacht“ von Kent Haruf. Ein wunderbarer Autor, von dem man jedes Buch lesen sollte. Leider ist er viel zu früh verstorben. Wir haben hier Harufs Roman „Kostbare Tage“ besprochen; bestimmt nicht das letzte Buch von ihm, das wir hier vorstellen.
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In jüngeren Tagen war ich des Morgens froh,
Des Abends weint ich; jetzt, da ich älter bin,
Beginn ich zweifelnd meinen Tag, doch
Heilig und heiter ist mir sein Ende.
Dieses Gedicht von Friedrich Hölderlin entstand vermutlich im Jahr 1799. Hier kann man es in der Stuttgarter Ausgabe von 1826 sehen.
„Hölderlin ist Wir und die Gegenwelt, er ist das Fremde und die Heimat, die Sehnsucht und die Herkunft.“
Das schrieb die Historikerin Hedwig Richter am 20. März 2020 in der Wochenzeitung DIE ZEIT in einem Beitrag zum 250. Geburstag des Dichters, und sie bescheinigt Hölderlin die Fähigkeit zur „Stärkung unserer kleinmütigen Seelen“. Ja, Stärkung können wir gut gebrauchen, schließlich trümmert und wankt es gerade, wohin man blickt, um es mit Hölderlin zu sagen.
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Schöne Postkarte Nr. 49 · Marktgasse mit Blick auf den Marktplatz
Kann man sich vorstellen, einen deutschen Dichter oder eine deutsche Dichterin im Thermalbad kennenzulernen, unbekleidet versteht sich? Eher nicht. In Japan hingegen scheint dies weniger außergewöhnlich. Passiert ist dies der japanischen Dichterin und Übersetzerin Masami Ono-Feller im Jahr 2011 während einer Trekkingtour auf der Insel Kyūshū.
„Ich saß, wie in Japan üblich, unbekleidet in einem großen, aus Natursteinen gebauten Becken und fragte die beiden mitbadenden Damen, was sie hergeführt habe. Es stellte sich heraus, dass sie Haiku-Dichterinnen waren, die sich hier mit anderen Dichtern für zwei Tage versammelt hatten, um in alter Tradition gemeinsam zu dichten.“
Die beiden Damen gehörten zur Haiku-Gruppe „Sugi“, die 1970 von Mori Sumio gegründet worden war. Nach dem Bad wird Ono-Feller zu einem Ku-kai eingeladen, eine abendliche Runde, zu der jede Teilnehmerin ein paar Gedichte mitbringt.
So beginnt das Vorwort zu dem Haiku-Band „Haiku – Gedichte aus fünf Jahrhunderten“, der 2017 im Reclam-Verlag erschienen ist. 305 Haiku hat die Herausgeberin Masami Ono-Feller ausgewählt. Für die Übersetzung, Kommentare und das Nachwort zeichnet Eduard Klopfenstein verantwortlich, der von 1989 bis 2005 als Professor für Japanologie an der Universität Zürich lehrte. Klopfenstein hat sich erfreulicherweise bei der Übertragung nicht sklavisch an die vorgegebene Silben-/Zeilenregel (5-7-5) gehalten. Soweit man das als Nicht-Japanologe beurteilen kann, sind seine Übertragungen sehr stimmig und schön zu lesen. Beiden, Ono-Feller und Klopfenstein, gebührt ein großes Lob für dieses Werk.
Bei uns im Regal stehen einige Haiku-Bände, aber dieses Buch ist eine Schatztruhe. Es würdigt nicht nur die großen, auch in Europa bekannten Haiku-Meister Bashō, Issa, und Buson, sondern 144 weitere Haiku-Dichterinnen und -Dichter. Den Anfang macht Yamazaki Sōkan (Geburtsdatum unbekannt, gestorben 1539):
Die Hände am Boden
intoniert er in großer Pose
seinen Gesang – der Frosch
Das letzte Haiku im Buch stammt von Minayoshi Tsukasa, der 1962 geboren wurde und dichtete:
Der Juli ist da!
Den Apfel wasche ich
unter der Dusche
Mal ganz abgesehen davon, dass dieses Buch handwerklich sehr schön ausgestattet ist (großes Format, Leineneinband, Prägedruck, zwei Lesebändchen) – wirklich begeisternd sind:
Gerade letzter Punkt ist hervorzuheben, gewinnt man doch in Deutschland oft den Eindruck, dass Haiku dichten eine rein männliche Angelegenheit ist. Was natürlich nicht stimmt!
Das Blütenschau-Kleid
lege ich ab – und stehe umschlungen
von vielfarbigen Bändern
Dieses Haiku hat die Dichterin Sugita Hisajo (1890 – 1946) im Jahr 1919 geschrieben. Es hält, so der Übersetzer, den Moment fest, als die Frau nach ihrer Rückkehr von der Kirschblütenschau den festlichen Kimono ablegt; was angesichts der komplexen Umschnürung gar nicht so einfach zu sein scheint. Man kann sich diesen kurzen Augenblick mit den leuchtenden Bändern wirklich bildlich vorstellen, fast wie ein Foto. Und die farbigen Bänder nehmen raffiniert den ästhetischen Genuss der Kirschblütenschau (Hanami) auf.
Eines meiner Lieblingshaiku in diesem Band stammt von der Dichterin Abe Midorijo (1886 – 1980), „seit den zwanziger Jahren eine führende Vertreterin des Frauen-Haiku“. Midorijo veröffentlichte nachstehendes Haiku im Alter von 91 (!) Jahren.
Was noch bleibt
mit 90 Jahren ….. vergiss es
erwarte den Frühling
Ist das nicht bewunderswert, diese Gelassenheit gepaart mit der unschätzbaren Fähigkeit, sich im Hier und Jetzt über den Frühling zu freuen!
Noch ein Beispiel? Gerne:
Auf Wein verzichten?! Wie?
Was bleibt mir an Begierden
noch zum Spielen übrig?
Der Autor Kaneko Tōta (geb. 1919), hat in diesem Gedicht, das er im Alter von 75 Jahren schrieb, auf humorvolle, selbstironische Weise die Folgen seiner Gichtkrankheit beschrieben, wie wir im Kommentar lesen dürfen. Humor und und Selbstironie kommen im Haiku, bei allen Leiden und Mühen, die das Leben für uns bereithält, nicht zu kurz. Auch das macht diese Lyrikform so lesenswert.
Dieser Sammelband ist ein verdienstvolles Geschenk des Reclam-Verlags für alle, die sich näher mit dem kürzesten aller Gedichte befassen wollen; darüber hinaus ist er eine starke Anregung, es vielleicht selbst einmal mit einem Haiku zu versuchen.
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Haiku – Gedichte aus fünf Jahrhunderten. Japanisch/Deutsch
Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Eduard Klopfenstein und Masami Ono-Feller
Gebundene Ausgabe, Format 16 × 24 cm, 422 Seiten
ISBN: 978-3-15-011387-5
Reclam-Verlag Ditzingen, neue Auflage 2022
Im Nachwort gibt Eduard Klopfenstein einen Überblick über die Haiku-Dichtung von den Anfängen bis heute. Dazu gibt es ein ausführliches Literaturverzeichnis, Kurzbiographien der Haiku-Dichter:innen und ein alphabetisches Verzeichnis aller Haiku.
PS: Für den Fall, dass der Reclam-Verlag hier mitliest, wünsche ich mir mehr solcher exzellent gemachten Haiku-Sammelbände über diese dichten, intensiven Gedichte.
„Bei der Druckabnahme, bzw. Druckfreigabe, hat der Auftraggeber die letzte Möglichkeit, Korrekturen – gleich welcher Art – vorzunehmen. Stellt er keine Fehler mehr fest, erklärt er die Publikation für druckreif (auch: Gut zum Druck GzD), woraufhin die Druckerei mit der endgültigen Produktion beginnt.“ (Wikipedia)
Letzten Montag waren wir zur Druckabnahme bei der Druckerei Enssle in Metzingen, mit der wir seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten. 24 neue Motive haben wir in den letzten Monaten für unsere Serie Schöne Postkarten fotografiert und gestaltet. Und obwohl wir schon viele Druckabnahmen für die unterschiedlichsten Druckobjekte gemacht haben, ist es doch immer wieder etwas Besonderes, wenn die eigene Arbeit nach langer Zeit auf die Druckmaschine geht. Dazu die Atmosphäre einer Druckerei: der Geruch der Druckfarben, die Hintergrundgeräusche der Druckmaschinen, die konzentrierten Drucker an der Maschine.
Die Wirkung der Farben am Computerbildschirm ist übrigens etwas ganz Anderes als auf dem fertigen Druckbogen, den der Drucker zur Prüfung aus der Maschine nimmt. Also wird genau hingeschaut und korrigiert: hier ein wenig Yellow rausgenommen, dort ein wenig Magenta dazugegeben, bis es dann endgültig heißt: Gut zum Druck.
Im Moment liegen unsere Postkarten noch in der Druckerei zum Trocknen, bevor sie auf das endgültige Format geschnitten, verpackt und zu uns geliefert werden.
In diesem Sinne: demnächst mehr!
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Schöne Postkarte Nr. 100 · Hölderlinturm · © www.schoenepostkarten.de
Worte
weiden am Wasser –
Hölderlinturm
Ob Friedrich Hölderlin von der japanischen Gedichform Haiku Kenntnis hatte? Eher nicht, aber ganz genau weiß man es nicht. Dabei gibt es diese siebzehnsilbigen Dreizeiler in Japan schon seit dem 13. Jahrhundert als eigenständige Lyrikform, damals noch unter dem Namen Hokku.
Der ideenreichen und engagierten Leiterin des Tübinger Museum Hölderlinturm, Dr. Sandra Potsch, ist es zu verdanken, dass das Haiku auch im Turm am Neckar Einzug gehalten hat. Online findet man dort eine kleine Anleitung zum Verfassen eines Haiku. Das gesamte Veranstaltungsprogramm im Hölderlinturm findet man auf der Homepage. Am 7. Mai wird zum Beispiel der Frage nachgegangen, wie die Gedichte Hölderlins schmecken; zur Lesung wird Quittengeist gereicht.
Frohe Ostern!
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PS: Wir sind grade dabei, neue Motive für Schöne Postkarten zu gestalten. Die Hölderlin-Postkarte da oben bekommt die Nummer 100 und geht bald in Druck.
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Es gibt Lieder, an die erinnert man sich noch nach Jahrzehnten, obwohl man sie in seiner Jugend nur ein paar Mal gehört hat. „Bring mir das Wasser vom Michigan River“ von Chris Andrews ist so ein Lied. Für mich ist dieser Song mit meinem Cousin E. verbunden, der viel zu früh und unglücklich verstarb. Mir kommt es heute so vor, der Schlager sei für E. eine Art Sehnsuchtstext gewesen.
Der Deutsch-Brite Chris Andrews besingt darin ein Mädchen, das er am Michigan River kennengelernt hat und nie vergessen konnte. Geblieben ist einzig die Erinnerung an den Michigan River, an dessen Ufer es schöner sein soll als in Rio, Toronto, San Francisco oder New York. Und dieses Wasser des Michigan River soll ihm nun der Wind übers Meer tragen, um seine Liebessehnsucht zu lindern.
Geheimnisvoller Fluss
„Flüsse sind von einem Geheimnis umgeben, das uns anzieht, denn sie entspringen dem Verborgenen und nehmen morgen vielleicht schon einen ganz anderen Lauf als heute. Im Unterschied zu einem See oder dem Meer hat ein Fluss ein Ziel, und die Bestimmtheit, mit der er sich darauf zubewegt, gibt ihm etwas ungemein Beruhigendes, insbesondere in den Augen derer, die den Glauben an ihr eigenes Fortkommen verloren haben.“
Ob die britische Autorin und Kulturjournalistin Olivia Laing im Frühjahr 2009 den Glauben an ihr Fortkommen verloren hatte, als sie sich aufmachte, um an dem Fluss Ouse im Süden Englands Trost zu suchen und neue Kraft zu schöpfen? Ganz so schlimm war es vielleicht nicht, aber immerhin musste sie die Trennung von ihrem Partner und obendrein den Verlust ihres Jobs verkraften. Also entschloss sie sich zu einer Wanderung von der Quelle der Ouse in West Sussex bis zu deren Mündung in den Ärmelkanal bei Newhaven.
Das Buch „Zum Fluss – eine Reise unter die Oberfläche“ ist das Ergebnis dieser einwöchigen Wanderung im englischen Mittsommer. Eine Wanderung, die aber nicht nur eine rein geographische ist, sondern gleichzeitig eine Expedition durch die Zeit, durch die Literatur und natürlich durch die reiche Flora und Fauna dieser Landschaft. So wie die Ouse, dort wo sie noch nicht begradigt ist, durch die südenglische Landschaft mäandriert, so schlängelt sich Laings Text durch Raum und Zeit.
Die Autorin, Jahrgang 1977, ist belesen und vielseitig interessiert; sie hat eine Weile Englische Literatur studiert und später eine Ausbildung zur Pflanzenheilkundlerin gemacht. Beides merkt man diesem leisen, informativen Buch an. Wobei man sich als Leser ab und an wünscht, man hätte zu den vielen Pflanzennamen immer gleich ein Bild vor Augen. Aber gut, man kann ja googeln und dann darüber staunen, was zum Beispiel an einem verwahrlosten Brückendamm alles so sprießt. Zum Beispiel der Acker-Schachtelhalm, auch als Zinnkraut und Botanikern als Equisetum arvense bekannt. Diese Pflanze wuchs dort schon, als noch Dinosaurier Südengland unsicher gemacht haben. Erste Erkenntnis: auch ein recht unbedeutender Fluss hat einiges zu bieten, wenn man genau hinschaut.
„Die Ouse ist nicht sonderlich bedeutend. Sie hat die breiten Ströme der Geschichte nur ein- oder zweimal gekreuzt; als Virginia Woolf 1941 dort ertrank und als an ihren Ufern, Jahrhunderte zuvor, die Schlacht von Lewes ausgefochten wurde.“
Virginia Woolf, der wir in diesem Buch immer wieder begegnen, lebte mit ihrem Mann Leonard von 1919 bis zu ihrem Freitod im Jahr 1941 in einem kleinen Cottage in Rodmell unweit der Ouse. Das Haus war sehr einfach, „es gab kein heißes Wasser und in der feuchten Außentoilette stand ein Rohrstuhl mit einem Eimer drunter“, schreibt Laing, die sich zur Vorbereitung auf ihre Tour durch die Schriften von Virginia und Leonard gelesen hat.
„Doch Leonard und Virginia liebten Monk’s House, und die Ruhe und die Abgeschiedenheit erwiesen sich als der Arbeit förderlich. Große Teile von Mrs. Dalloway, Zum Leuchtturm, Die Wellen und Zwischen den Akten entstanden dort, neben hunderten von Rezensionen, Kurzgeschichten und Essays.“
Virginia Woolf (25. 1. 1882 – 28. März 1941) liebte die südenglische Landschaft, hier versuchte sie zur Ruhe und zum Arbeiten zu kommen. „Ihre einsamen, oft täglichen Wanderungen und Exkursionen scheinen ein wesentlicher Bestandteil des Schreibprozesses gewesen zu sein.“ Woolf war übrigens ziemlich humorvoll, besonders in ihren Tagebüchern und ganz und gar nicht nur die triste, trübselige Autorin, schreibt Laing.
Ist es nicht interessant, dass mit Virginia Woolf eine der wichtigsten VertreterInnen der Stream-of-Consicousness-Literatur im Zentrum eines Buches über einen Fluss steht? Vom Strom des Wassers, das Woolf liebte und inspirierte bis zum Strom der Gedanken, den sowohl Woolf als auch die Nature Writerin Laing gekonnt fließen lassen, ist es nicht weit.
Wer sich mittreiben lässt von diesem bisweilen poetischen und von Thomas Mohr wunderbar übersetzten Text, der erfährt einiges über die Menschen, die an der Ouse gelebt und gearbeitet haben, aber auch dort gestorben sind. Aberhunderte von Kämpfern starben etwa in der Schlacht von Lewes am 14. Mai 1264, als die englische Adelsopposition Heinrich III. vernichtend schlug. Beim Bau der Eisenbahn von Brighton nach Hastings im Jahr 1845 stießen Bauarbeiter auf die Gebeine der Opfer dieses Gemetzels.
„Die Züge nach Hastings und Newhaven, nach Glynde und Ore und Seaford fahren jeden Tag über die verdichteten Gebeine der Männer, die 1264 hier gekämpft haben“
Noch weiter zurück in die Vergangenheit blickt die Autorin, wenn sie die Lebensgeschichte des Hobby-Archäologen Gideon Mantell streift, auch er ein Bewohner des Tals der Ouse. Mantell (1790 – 1852) war ein leidenschaftlicher, ja fanatischer Sammler von Fossilien, der zu Lebzeiten vergebens um die Anerkennung der akademischen Welt kämpfte; ihm verdanken wir heute den Begriff Dinosaurier.
Man könnte noch einige Beispiele anführen, wie gekonnt die Autorin ihre Wanderung mit ihrer Lebensgeschichte, der Geschichte des Landes und den Geheimnisses des Flusses verknüpft. Olivia Laing zeigt auf, wie sehr wir Menschen schon immer Teil einer vielschichtigen Natur waren, auch wenn wir das in unserer hochtechnisierten Zeit nicht mehr wahrhaben wollen. Aber: unser Handeln hat Konsequenzen – und zwar immer. Was wir der Natur antun, etwa in Form von Flussbegradigungen an der Ouse, schlägt früher oder später auf uns zurück: zum Beispiel als tödliches Hochwasser, weil der Fluss keinen Platz mehr hat.
„Sanft, klug und geheimnisvoll“, hat der englische Autor Robert Macfarlane dieses Buch genannt. Alles richtig, aber hervorzuheben ist auch der wohltuend zurückhaltende Ton von Olivia Laing.
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Olivia Laing
Zum Fluss – eine Reise unter die Oberfläche
aus dem Englischen von Thomas Mohr
Hardcover mit Schutzumschlag, 384 Seiten
mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis
ISBN: 978-3-442-75865-4