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Hitze, Wasserlinsen und kein Frosch

Insekten schätzen die Wasserlinsen als Plattform beim Trinken

Insekten schätzen Wasserlinsen als schwimmende Plattform beim Trinken

Ein kleiner Teich
kein Frosch
aber diese Stille

Kranô

Wer Vögeln und Insekten bei der aktuellen Hitze etwas Gutes tun möchten, sollte Tränken aufstellen. Insekten mögen flache Schalen oder Teller, in die man zur Sicherheit noch ein paar Steine legen kann.

NK | CK

PS: Vor vier Jahren haben wir hier das Buch Deutschland 2050. Wie der Klimawandel unser Leben verändert wird“ vorgestellt. Leider ist die aktuelle Bundesregierung derzeit dabei, den dringend notwendigen Klimaschutz (und Arten- und Gewässer- und Naturschutz) komplett zu vernachlässigen. Das ist, so führende Klimaforscher, so kurzsichtig wie verantwortungslos gegenüber unseren Kindern, Enkeln und allen nachfolgenden Generationen. So schreibt der Verfassungblog im Jahr 2023 auf seiner Website,

„Die Annahme, der Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts (24.3.2021) könne durch Überzeugung wirken, hat sich nicht als berechtigt erwiesen.“

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Sommergespräche

So schön wie vergänglich: Strandburg am Sandstrand

So schön, so vergänglich: Sandburg am Strand von Trouville-sur-Mer. Foto: Corinna Kern

Am Strand
öffnet mein Enkel
die Sandburgen-App
und flucht.

Unschlüssig
starre ich
auf meine nutzlos
gewordenen
Hände

Als ich dieses Gedicht von Bernd Storz zum ersten Mal gelesen habe, hatte ich Zweifel. Sollte es wirklich eine Sandburgen-App geben? Spielen Kinder selbst am Strand noch mit ihren Handys anstatt selbst Burgen zu bauen? Kurze Recherche: Ja, es gibt tatsächlich eine solche App, die Google so bewirbt: „Sand Castle: Süchtig machender Idle Merge Clicker“. Mir fehlen die Worte.

Und es sind übrigens nicht nur die Kinder, die am schönsten Sandstrand auf die kleinen Bildschirme starren, nein, auch immer mehr Erwachsene kommen von dieser Droge nicht mehr los.

„Sommergespräche“

So heißt der feine Gedichtband, den Bernd Storz im Jahr 2021 vorgelegt hat. Auf 160 Seiten hat der in Reutlingen lebende Storz (Jahrgang 1951) eine Sammlung seiner Gedichte zusammengestellt. Der schmale Band (der in jeden Strandrucksack passt) ist in sieben Abteilungen gegliedert: Spuren, Kindheiten, hoffentlich, Der Geschmack Deines Namens, Aus den Zwischenräumen, Aussichten, Totenbuch.

Bernd Storz ist in vielen literarischen Gattungen zu Hause. Seine Gedichte sind lyrische Erinnerungsgespräche mit sich selbst und mit uns, seinen Lesern. Meist kurz, immer prägnant, oft mit überraschendem Ende, öffnen diese Gedichte viel Raum für unsere Assoziationen. Storz nimmt uns mit auf Wanderungen über die Alb, runter nach Freiburg, auf die Reichenau; er staunt (und wir mit ihm) über den Sommertag, über Bilder von Monet, Chagall, Cézanne, Bacon; er erinnert sich an Kindheiten, an den Vater, an die Oma, an den Siebenstriemer; er würdigt die, die nicht mehr da sind. So im Totenbuch, der letzten Abteilung des Bandes:

Wohnungsauflösung

In der Erinnerung
verfärben sich
die Geschichten.

Kinderzeichnungen
Kreditanträge
Beileidskarten.

Zuunterst
in der Schublade
die ungeöffneten Briefe

Wer schon mal ein Haus oder eine Wohnung ausgeräumt und aufgelöst hat, vor dessen geistigem Auge wird beim Lesen dieses Gedichts ein Spielfilm in Überlänge ablaufen, an dessen Ende man erschöpft aus dem (Erinnerungs)Kino kommt. Mir ging es jedenfalls so.

Storz ist aber nicht nur ein Meister der Erinnerungen und verdichteten Stimmungen, er ist auch ein Sprachkünstler mit durchaus satirischem Humor. Aus Hölderlins „Hälfte des Lebens“ macht er gekonnt ein politisches Statement:

Mit gelben Blätter hängt
und sprachlos
Gehölz in den See.
Schwäne, wir tunken
das Fleisch in die Soße
und machen alle vier Jahre
das Kreuz.

Wo nehm ich, wenn
es Winter ist, Schnee, und wo
Schatten. Der Wind
vom Meiler weht feucht.
Fahnen auf Halbmast.

„Sommergespräche“ von Bernd Storz ist ein anregender Band für die Urlaubstasche und für den Nachttisch. Wer sich mit diesen Gedichten beschäftigt, dem wird der Stoff für Gespräche – mit anderen und mit sich selbst – so schnell nicht ausgehen.

NK | CK

Buchinformation

Bernd Storz
Sommergespräche: Gedichte
Edition Klöpfer im Kröner Verlag
ISBN 978-3-520-76101-9
#SupportYourLocalBookstore

Homepage von Bernd Storz

Gesprächsstoff, nicht nur für lange Sommerabende

Gesprächsstoff, nicht nur für lange Sommerabende

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Thomas Mann und das Meer

Das Meer war für Thomas Mann die große Liebe seines Lebens, so der Kritiker Volker Weidermann

Das Meer war für Thomas Mann die große Liebe seines Lebens, so der Kritiker Volker Weidermann

»Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit.«

Schrieb Thomas Mann, dessen Geburtstag sich gestern zum 150sten Mal jährte. Geboren wurde der Literaturnobelpreisträger (Buddenbrooks, Zauberberg, und, und, und) am 6. Juni 1875 in Lübeck, gestorben ist er am 12. August 1955 in Zürich.

Der Literaturkritiker und Thomas-Mann-Experte Volker Weidermann hat Thomas Mann und dessen Liebe zum Meer ein Buch gewidmet, das von der Kritik hochgelobt wurde, bei uns aber noch nicht im Regal angekommen ist: »Mann vom Meer. Thomas Mann und die Liebe seine Lebens.« Mehr Infos dazu hier.

Welttag der Ozeane: 7. Juni

Heute, am 7. Juni ist übrigens der Welttag der Ozeane (World Oceans Day). Kommende Woche läuft die Weltozeankonferenz. Wie schlecht es aktuell um den Zustand der für uns überlebenswichtigen Weltmeere ist, erklärt der Wissenschaftler und Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif im Interview mit der Frankfurter Rundschau hier.

In Trouville-sur-Mer in der Normandie haben wir diese Plakette in der Fußgängerzone entdeckt, die den Passanten klar macht, dass der Großteil unseres Mülls irgendwann im Meer landet.

Stolperstein in Trouville-sur-Mer zum Schutz des Meeres

Stolperplakette in Trouville-sur-Mer zum Schutz des Meeres

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»Und immer wieder das Meer«

So lautet der Titel unses Themenposters (DIN A3) mit 2 x 24 Fotos, Gedichten, Haiku und Zitaten zum Thema Meer, auf denen das große Blau immer wieder neu zu entdecken ist. Thomas Mann hätte es vermutlich gefallen. In kleiner Auflage gedruckt und handgefertigt. Anfragen bitte per E-Mail.

„Und immer wieder das Meer“ 2 x 24 Fotos mit Haiku, Gedichten, Zitaten | © www.schoenepostkarten.de

„Und immer wieder das Meer“ 2 x 24 Fotos mit Haiku, Gedichten, Zitaten © www.schoenepostkarten.de

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Hunde lesen Menschen

Menschen lesen Bücher, Hunde lesen Menschen. Neulich im Antiquariat Bader, Tübingen

Menschen lesen Bücher, Hunde lesen Menschen: neulich im Antiquariat Bader in Tübingen

Alle Fragen, alle Antworten

Neulich waren wir wieder mal bei Norbert Schuler in seinem beeindruckenden Antiquariat in der Tübinger Wilhelmstraße. Da ist mir diese schöne Deutsche Dogge vor die Linse gelaufen. Gelassen und ganz vorsichtig hat sich dieser große Hund zwischen den Regalen und vielen Bücherstapeln bewegt, während sein zweibeiniger Partner auf einer Leiter nach Buchschätzen gestöbert hat. Wir mussten spontan an Kafka denken, der 1922 in »Forschungen eines Hundes« schrieb:

Alles Wissen, die Gesamtheit aller Fragen und alle Antworten sind im Hund enthalten.

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PS: Das Antiquariat Bader ist übrigens eine Tübinger Institution und hat Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Samstag von 10 bis 14 Uhr. Ein Besuch lohnt sich immer, gerade weil man die Bücher findet, die man nicht gesucht hat.

Nr. 141 · Kneipe, Bar, Freund, Auf den Hund gekommen | © Schöne Postkarten

Besser ein Hund als Freund… | © Schöne Postkarten | Nr. 141

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Wim Wenders zum 8. Mai 1945

Die Schlüssel der Freiheit

Am 8. Mai 2025 jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum achzigsten Mal. Am 7. Mai 1945 wurde die Kapitulation von Nazi-Deutschland unterzeichnet – in einem Kartenraum einer Schule in Reims in der Champagne. Ein geschichtsträchiger Ort, den vermutlich viele Menschen nicht kennen. Wir kannten ihn auch nicht.

Der vielfach ausgezeichnete Regisseur und Fotograf Wim Wenders hat einen sehenswerten Kurzfilm dazu gedreht: »Die Schlüssel der Freiheit«. Er erinnert uns daran, dass die Freiheit nicht selbstverständlich ist. Es liegt an uns, diese Freiheit gegen ihre Feinde zu verteidigen.

English version here

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Blauer Himmel statt weißer Rauch

Das Ammertal am Muttertagswochenende: Blauer Himmel statt Weißer Rauch

Das Ammertal am Muttertagswochenende: Blauer Himmel statt weißer Rauch

Frühling ließ sein blaues Band…

Strahlend blauen Himmel statt weißen Rauch gab es letztes Wochenende beim Frühlingsfest in der Staudengärtnerei von Erika Jantzen im Tübinger Ammertal. Dazu gab es beschwingte Musik, Pflanzen aller Art, einen kundigen Baumwart, schöne Postkarten, besondere Fotoarbeiten, Handgefertigtes aus Holz und Ton und Metall, natürlich leckeres Essen und Kaffee und Kuchen sowie – ganz wichtig – viele gut gelaunte Besucherinnen und Besucher.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Erika Jantzen und ihrem Gärtnerinnen-Team für das schöne, anregende Wochenende in der besonderen Staudengärtnerei im Ammertal.

NK | CK

Hier noch ein paar Impressionen:

Natürlich dürfen am Muttertag die Maiensträußle nicht fehlen

Natürlich dürfen am Muttertag die Maiensträußle nicht fehlen

Einzigartige Maienderwische von Karin Martini, Gärterin und Künstlerin

Einzigartige Maienderwische von Karin Martini, Gärterin und Künstlerin

Gypsy-Jazz vom Feinsten und im Grünen am Samstag

Gypsy-Jazz vom Feinsten und im Grünen am Samstag

Zarte Schönheit aus subarktischen Gefilden: Islandmohn

Zarte Schönheit aus subarktischen Gefilden: Islandmohn

Cooler Jazz am Sonntagnachmittag

Cooler Jazz am Sonntagnachmittag

Teatime für Pflanzenliebhaber*innen

Teatime für Gartenliebhaberinnen

Nr. 11 · Tee im Garten: Tea for two and two for tea | © Schöne Postkarten

Nr. 11 · Tee im Garten: Tea for two and two for tea | © Schöne Postkarten

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Frühlingsfest in der Staudengärtnerei

Das Gartencafé ist geöffnet beim Frühlingsfest der Staudengärtnerei von Erika Jantzen

Das Gartencafé ist geöffnet beim Frühlingsfest 2025 der Staudengärtnerei von Erika Jantzen

„Es scheint, daß uns die Natur vorzugsweise zur Geselligkeit bestimmt habe.“

Dieses Zitat stammt von Michel de Montaigne, der von 1533 bis 1592 im Südwesten Frankreichs gelebt hat. Montaigne war ein kluger Mann, viele seiner Essays lesen sich so, als ob sie geradewegs für unsere Zeit geschrieben wären.

Frühlingsfest in der Staudengärtnerei

Angenehme Geselligkeit verspricht am Wochenende (10./11.5.; 10-17 Uhr) das beliebte Frühlingsfest in der wunderbaren Tübinger Staudengärtnerei von Erika Jantzen in der Sindelfinger Straße. Es gibt Blumengebinde, Kräuter, Stauden, Setzlinge und andere viele schöne Dinge für Garten und Balkon; dazu Livemusik, Gartenvorträge, und das reizende Gartencafé ist auch geöffnet. Alle Infos zum Programm hier. 

Licht in dunkler Zeit

LIcht in dunkler Zeit. Fensterbilder und Fotokunst von Corinna KernAuch wir selbst werden mit unseren Schönen Postkarten einen kleinen Stand beim Frühlingsfest haben. Hier könnt ihr euch die neuesten künstlerischen Fotoarbeiten von Corinna anschauen und, wenn ihr wollt, erwerben.

Wie bewahrt man das Licht in dunkler Zeit?, war das eine Thema, mit dem sich Corinna die letzten Monate beschäftigt hat. Sie hat dafür lange in unserem Bildarchiv gesucht und schließlich zweimal 24 Bilder für die DIN-A3 großen Fensterbilder zusammengestellt, die das derzeitige Lebensgefühl von vielen Menschen abbilden möchten. Bestückt sind die Fensterbilder außerdem mit Aphorismen, Literaturzitaten, Gedichten und Haiku.

Tübingen in Blaugold

Tübingen, ein Gedicht. Fensterbilder und Fotokunst von Corinna Kern, TübingenMit dem zweiten Thema „Tübingen in Blaugold“ widmet sich Corinna wieder unserer „kleine, großen Stadt“ (Inge und Walter Jens), die wir immer wieder versuchen, in besonderem Licht und neuen Perspektiven fotografisch festzuhalten. Hier befinden sich Gedichte und Haiku rund um Tübingen im Innern der Fenster.

In kleiner Auflage gedruckt und handgefertigt sind diese Fensterbilder ein außergewöhnliches Geschenk!

Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!

CK I NK

Auch die Giesskannen sind bereit fürs Gartenjahr. Wir werden sie brauchen.

Die Giesskannen sind bereit fürs Gartenjahr. Wir werden sie brauchen. © Schöne Postkarten

 

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