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Poesie, Spülmittel, Tilly

Heute ist der Welttag der Poesie. Da habe ich mich gefragt, wie ich das zusammenbringe: Poesie und Werbung, schließlich heißt der Blog hier Reklamekasper. Vielleicht mit einem Gedicht des isländischen Autors Andri Snær Magnason:

Wissenschaft
Unabhängige Untersuchungen zeigen
dass sämtliche Spülmittel besser sind als ein
vergleichbares Mittel in einer weißen Flasche
von einer Firma, die sich bestimmt keine
unabhängige Untersuchung leisten konnte.

aus: Bónus – Supermarktgedichte, zweisprachig Isländisch-Deutsch, erschienen bei orange press in Freiburg, kostet 9,99 Euro.

Also, wenn wir schon über Spülmittel reden, dann gibt’s jetzt noch einen kaum erträglichen Werbespot von Palmolive. Sie erinnern sich: Tilly!

Was hat eigentlich die Frauenbewegung in den 80ern gemacht?

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Alles wird Gauck! Brauchen wir das?

Vor ein paar Wochen, der Butt hatte die Wulffs noch nicht wieder in ihr Klinkerheim zurückgeschickt, habe ich von Martin Mosebach in seinem Buch „Als das Reisen noch geholfen hat“ einen bemerkenswerten Text über das Amt des Bundespräsidenten gelesen. Mosebach, ein exzellenter Stilist, hat diesen klugen Text wohl nach dem Rücktritt Horst Köhlers (Sie erinnern sich, der war auch mal Bundespräsident) verfasst.

Tenor: Das peinliche Amt des Bundespräsidenten gehört abgeschafft. Wer den Text nachlesen möchte, kann dies auf der Website der Welt online tun. Es lohnt sich. Zum Artikel bitte hier klicken.

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Liebeserklärung an das gedruckte Buch

„Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“, sagt unsere Tochter Emma gerne mal, wenn ich mangels Lesebrille nicht durchblicke. Hier kommt eine phantastische visuelle Liebeserklärung an das Buch, und zwar an das gedruckte, das man nicht nur lesen, sondern auch fühlen und riechen kann – und eigentlich muss.


Gemacht hat das Ganze der Designer Sean Ohlenkamp.
via Kohlibri Bücher.

Lesen Sie gut!

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Laptops, Lederhosen, Larifari

Werbung auf Bayerisch. aus: Diamond Business 2/2012

Perfekt
Der Internationale Frauentag ist grade mal ein paar Tage her, da flattert uns diese Anzeige auf den Tisch und preist „Perfektion auf Bayerisch“ an. Damit reiht sich die Anzeige wunderbar in die allgegenwärtige Inflation des Perfekten ein. Alles, einfach alles, ist heute perfekt: Promi-Dinner, Reihen-Sechszylinder, Sex, Spülmittel, Werkzeuge, Wein, Leberkäs-Wecken, berufstätige Mütter, vorlesende Väter, und so fort. 330 Treffer bringt die Datenbank slogans.de zum Suchwort „perfekt“.

Perfekt daneben
Und jetzt auch noch ein bayerisches Dekolleté und bayerische Schleifmaschinen. Mal ganz abgesehen davon, dass hier das Dekolleté eines ganz und gar unbayerisch, ja geradezu nordisch-unterkühlt wirkenden Models à la Jil Sander mit Maschinen gleichgesetzt wird – muss es denn immer perfekt sein? Fällt den Textern nichts anderes mehr ein? Das Wort „perfekt“ kommt im 16. Jahrhundert aus dem Lateinischen perfectus zu uns, Perfektion bezeich­net einen Zustand der absoluten Vollkommenheit. Ein Zustand, der nicht mehr zu verbessern ist, auch nicht von Horst Seehofer, Markus Söder und den anderen perfekten Vorzeigebayern.

Reiz des Un-Perfekten
Oliver Hertwig hat neulich in der SZ darüber nach­gedacht, ob wir mit unserem Hang zum Minima­lis­mus und Perfektionismus an einer Art zwanghafter „Krümel-Phobie“ leiden. „Warum sind wir keine Japaner, die im sicht­baren Verfall der Dinge Schönheit erkennen?“, fragt er sich. Den Artikel können Sie hier online lesen.

Gut möglich, dass wir die Perfektion gerade deshalb ständig beschwören müssen, weil wir die Unvollkommenheit um uns herum so schwer aus­halten können.  Liegt nicht im Scheitern wahre Größe?

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Wie man im Einkauf einer Marke schaden kann

Barbour Beaufort: Reissverschluss 2. Foto: Kraas & Lachmann

Geld wird im Einkauf verdient
An diesen blöden Spruch muss ich zur Zeit immer denken, wenn ich mich über den Reißverschluss meiner Barbour-Jacke ärgere. Barbour, das sind diese grünen Wachsjacken, die wie kaum ein anderes Kleidungsstück für englisches Landleben stehen. Meine alte Beaufort-Jacke ist seit gut 12 Jahren im Einsatz: bei Wind und Wetter, in der Stadt, im Wald, am Strand, im Sommer, im Winter. Das Ding ist nicht kaputt zu kriegen: ein Qualitätsprodukt, jeden Cent Wert.

By appointment to Her Majesty
Auf Wikipedia lesen wir: „Eine solide handwerkliche Arbeit zeichnet nach eigener Vorgabe die Barbour-Bekleidung aus. Sogar der Faden, mit dem die wasserundurchlässigen Jacken genäht werden, ist imprägniert, alle Nähte sind doppelt gerollt und gesichert. Produziert werden die Jacken ausschließlich in Schottland und England. Die Firma Barbour ist Hoflieferant des britischen Königshauses und darf deshalb deren Wappen im Etikett führen.“ Na dann.

Barbour Beaufort: Reissverschluss. Foto: Kraas & Lachmann

Die Marke wird im Einkauf zerstört
Barbour ist also eine echte Traditionsmarke, und Markenwert ist ein hohes Gut. Nun sollte man meinen, dass bei Barbour auch der Einkauf begriffen hat, dass Markenpflege nicht nur aus bunten Bildchen von schönen, Barbour-Kleidung tragenden Menschen in den Cotswolds besteht. Hat er aber nicht begriffen, der Einkauf. Vielmehr scheint man jetzt auch bei Barbour der Meinung zu sein, dass das Geld im Einkauf verdient wird.

Blech statt Qualität
Ich habe mir vor drei, vier Wochen eine neue Beaufort-Jacke von Barbour gekauft und stelle seither jeden Tag aufs Neue verärgert fest, dass Barbour mittlerweile auf blechige Billigreißverschlüsse umgestiegen ist. Meine alte Jacke ziert noch ein richtig gut laufender und gut haltender YKK-Reißverschluss, bei man die Qualität auch haptisch erleben kann. Der Reißverschluss im neuen Modell wiegt praktisch nichts mehr und fühlt sich an wie ein vergoldetes Messing-Imitat aus billigstem Blech. Der Billig-Reißverschluss sieht aber nicht nur billig aus, sondern er läuft auch sehr hakelig und hält nicht; er geht immer wieder von alleine auf.

Für ein paar lächerliche Cent
Warum torpediert eine Traditionsmarke wegen ein paar Cent das Vertrauen und die Sympathie ihrer Kunden?

Hat jemand noch andere Beispiele dieser Art?

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Neue Homepage zum Frühlingsanfang

Homepage Norbert Oesterle Garten- und Landschaftsbau.

Neu im Netz: Norbert Oesterle Garten- und Landschaftsbau.

Wie man einen Garten anlegt
Ein Garten kann auf alle mögliche Weise angelegt werden; die beste ist wohl die, einen Gärtner zu nehmen. Dieser Gärtner pflanzt Stöcke, Reiser, Ruten, von denen er nachher behauptet, daß es Ahorn, Weißdorn, Flieder, Hochstämme, Halbstämme und ähnliche Sorten seien; (…)
aus: Karel Câpek (1890-1938): Das Jahr des Gärtners, © der deutschen Übersetzung Insel Verlag 1956.

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, in der Erde zu wühlen, Bäume zu schneiden und Wege anzulegen, dann geht’s Ihnen wie mir an diesem meteorologischen Frühlingsanfang. Da man aber schon aus zeitlichen Gründen nicht alles selber machen kann, empfiehlt es sich (siehe oben), einen Gärtner zur Hilfe zu nehmen.

Wir haben gerade eine kleine Website für einen Garten- und Land­schafts­bau-Betrieb online gestellt (Screenshot oben). Die Homepage wurde im Content-Management-System WordPress programmiert und ist vom Kunden selbst editierbar. Ziel war es, einen schnellen und sympathischen Überblick über die Leistungen der Firma Oesterle anzubieten. Wenn Sie mal reinschauen wollen, einfach hier klicken.

Jetzt noch zwei, drei Film- und Buchtipps für Hobbygärtner:

Dialog mit meinen Gärtner

Another Year

Das kleine Gartenglück
Hg. Ingrid Bade. dtv, ISBN 978-3-423-20698-3

Pinnegars Garten.
Autor: Reginal Arkell. Unionsverlag; ISBN-10: 3293004237

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Leistung, Performance, Sein, Schein

Als Gerhard Schröder (Ex-Bundeskanzler und Freund aller lupenreinen Demokraten) im Jahr 2003 das Konzept der Ich-AG für Arbeitslose ins Leben gerufen hat, konnte er nicht ahnen, wie gut dieser Begriff in die heutige Arbeitswelt der Selbstdarsteller passen würde.

Haben Sie auch manchmal den Eindruck, dass die Präsentation und die Performance heute ungleich wichtiger ist, als die Leistung selbst? Und kann man nicht eine Menge heißer Luft ganz locker in ein paar beeindruckende PowerPoint-Folien verpacken?

Christoph Bartmann, der am Goethe-Institut in New York arbeitet, hat zu diesem Thema ein Buch mit dem Titel „Leben im Büro. Die schöne neue Welt der Angestellten“ geschrieben, erschienen Anfang Februar bei Hanser.

Die Süddeutsche hat Anfang Januar einen interessanten Auszug aus dem Buch veröfffentlicht. Zu lesen hier.

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Bärenpanther in Süddeutschland gesichtet

Bärenpanther in Süddeutschland

Bärenpanther auf Nahrungssuche im lichten Unterholz. Foto: Kraas

Tübingen, 21.2.2012
Wie erst gestern bekannt wurde, ist es einem Tübinger Fotografen vor ein paar Tagen gelungen, erstmals ein Foto des ebenso seltenen wie äußerst scheuen Bärenpanthers zu machen. Es handelte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Jungtier, das am Märchensee bei Wendelsheim im Landkreis Tübingen bei extremer Kälte auf Nahrungssuche war.

Bärenpanther wurden bisher nur in Hessen in der Nähe der Stadt Braunfels gesichtet. Männliche Tiere werden bis zu 70 cm hoch und rund 40 kg schwer. Naturschutzexperten betonen, dass der Bärenpanther für den Menschen absolut keine Gefahr darstellt.

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