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Kristallnacht: Synagoge Baisingen bei Tübingen

Am 10.11.1938 verwüstete Synagoge in Baisingen bei Rottenburg am Neckar

Am 10.11.1938 verwüstete Synagoge in Baisingen bei Rottenburg am Neckar.

Die Synagoge Baisingen bei Rottenburg am Neckar (Landkreis Tübingen) wurde 1784 errichtet und 1838 umgebaut. Bis 1988 wurde sie als „Scheune“ genutzt. Einem außer­gewöhnlichen Restau­rie­rungs­konzept folgte ihre Wiederherstellung in den vergangenen Jahren. Sie kann jeden Sonntag von 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung besichtigt werden.

Das Foto zeigt, wo die Nazis und ihre Mitläufer am 10.11.1938 während der Novemberpogrome im Zuge der Verwüstung der Synagoge der Sitzbänke herausgerissen haben.

Mehr Information hier.

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In memoriam Karl Poralla

Freund, Künstler und Wissenschaftler: Prof. Dr. Karl Poralla (30.5.1938 – 21.10.2016)

Freund, Künstler und Wissenschaftler: Prof. Dr. Karl Poralla (30.5.1938 – 21.10.2016)

„Die Frage ist nicht, was man betrachtet, sondern was man sieht.“
(Henry David Thoreau)

Der vor wenigen Tagen verstorbene Künstler und Wissenschaftler Karl Poralla hatte die besondere Gabe, die verborgene Schönheit achtlos weggeworfener Dinge zu sehen und diese zu neuem Leben zu erwecken. Seine Eisenplastiken geben Zeugnis davon.

Unser Freund Karl Poralla wird uns sehr fehlen!

Norbert Kraas & Corinna Kern

„Gehalten‟ , Eisenplastik von Karl Poralla

„Gehalten‟ , Eisenplastik von Karl Poralla

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Freitagsfoto: Trocken, stumpf und rauh – und nass

Trocken, stumpf und rauh – und nass

Blaue Hortensie

So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.

Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau;

Verwaschenes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.

Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.

Rainer Maria Rilke, Juli 1906, Paris

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Freitagsfoto: Cool Torn Britannia

Stürmische Zeiten in Großbritannien, Union Jack in Beesands, Devon. Foto: Kraas & Lachmann

Stürmische Zeiten in Großbritannien, Union Jack in Beesands, Devon. Foto: Kraas & Lachmann

Als ob wir nicht schon genügend Probleme an der Hacke hätten. In den USA ein irrer Sexist, der ins Weiße Haus will; in Syrien ein Despot, der mit russischer Hilfe seine Mitbürger mit Brandbomben bewirft, während die Weltgemeinschaft hilflos immer neue Floskeln verbreitet; Zentralbanken, die mit Geld um sich werfen, während die Verschuldung der Staaten immer weiter steigt; und dann verabschieden sich auch die Briten aus einer EU, die wahrlich schon stabilere Zeiten gesehen hat.

Torn Britannia: ein Land macht die Zerreißprobe
Seit dem 23. Juni 2016 herrscht in Großbritannien, dem Mutterland der Demokratie in Europa, das blanke Chaos. Noch dazu macht sich auf der schönen grünen Insel eine nationalistische Stimmung breit, die einen traurig und fassungslos werden lässt. Christian Zaschke hat in der Süddeutschen einen sehr lesenswerten Kommentar über ein Vereinigtes Königreich im Umbruch geschrieben. Zaschkes Text zeigt auch, wohin es führt, wenn wir zulassen, dass Populisten und Demagogen (von rechts oder von links) die politische Deutungshoheit übernehmen.

Ich habe im Sommer in England mit Brexit-Befürwortern und Brexit-Gegnern gesprochen und den Eindruck gewonnen, dass beide Seiten über die aktuellen Entwicklungen und das Chaos in Westminster alles andere als glücklich sind. Was würde der kluge, scharfzüngige Winston Churchill seinen Landsleuten in dieser Situation raten?

Ihnen gefällt unser Freitagsfoto? Dann laden Sie das Torn-Britannia-Poster (A2) hier runter.

 

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You don’t need a weatherman –
to know who gets the Nobel Prize

“You don’t need a weatherman to know which way the wind blows.“ Bob Dylan. Photograph: Norbert Kraas

Wer wissen möchte, warum Bob Dylan heute den Nobelpreis für Literatur bekommen hat, der kann sich hier ein paar seiner großartigen vertonten Gedichte und Balladen durchlesen und anhören. Natürlich in angemessener Lautstärke, also ziemlich laut.

Here’s to Robert Allen Zimmerman!

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Portrait of a Lady oder Autofokus und Bouvier

„An mir liegt’s nicht, wenn der Typ die Schärfe nicht auf meine Augen kriegt.“

Das Canon Zoom EF 70-200mm f/2.8L IS USM ist bei mir so ziemlich immer drauf, mein Lieblingsobjektiv. Es ist mit knapp 1500 Gramm nicht ganz leicht, dafür aber enorm lichtstark, die Bildqualität ist exzellent, die Hintergrundunschärfe bei offener Blende sehr ansprechend, und der Autofokus ist schnell und leise. Allerdings hat mir unser Bouvier Kajsa gerade wieder gezeigt, dass man sich bei Portraits weniger auf den Autofokus als auf sein Auge verlassen sollte. Vor allem dann, wenn das zu portraitierende Wesen etwas haarig und unruhig ist.

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Freitagsfoto: Katatsumuri · Die kleine Schnecke

Katatsumuri
sorosoro nobore
fuji-no yama

Die kleine Schnecke
ganz langsam steigt sie hinauf
auf den Berg Fuji.
(Issa, 1763 – 1828)

Issa ist einer der großen japanischer Haiku-Dichter, dessen Leben und Arbeiten sich vor allem durch seine große Bescheidenheit auszeichnet. Aus Issas Werk spricht eine große Liebe zur Natur und tiefer Respekt zu den einfachsten Wesen und Dingen. Issas Haikus sind weder elitär noch kompliziert, sondern einfach und verständlich, dabei aber von anrührender poetischer Schönheit. Wer mehr von diesem wunderbaren Dichter lesen möchte, dem sei Die letzten Tage meines Vaters empfohlen. Übersetzt von G. S. Dombrady, erschienen in der Dieterich’schen Verlagsbuchhandlung. ISBN: 978-3-87162-003-4.

Und wenn Sie das nächste Mal eine Schnecke im Garten ärgert, seien Sie freundlich und denken Sie an Issa!

Schönes Wochenende!

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Freitagsfoto: Turner in Brixham?

“Painting is a strange business.” Joseph Mallord William Turner (1775 – 1851) · “And so is photography.” Norbert Kraas

No tricks, no Photoshop!

“Painting is a strange business.” Joseph Mallord William Turner (1775 – 1851)

And so is photography, I would like to add. Because sometimes when you get home from a photo trip you are surprised to find, among all the mediocre stuff, a little gem. This one I shot in Brixham, Devon. What you don’t see is the busy harbour front behind me, packed with cheap souvenir shops and fish’n’chip take-aways. A very different cup of tea, as Mr. Turner might have said.

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