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Zehntausend Blumen

Zehntausend Blumen im Frühling ...

Zehntausend Blumen im Frühling …

10,000

Ten thousand flowers in spring,
the moon in autumn,
a cool breeze in summer,
snow in winter.

If your mind isn’t clouded
by unnecessary things,
this is the best season of your life.

10.000

Zehntausend Blumen im Frühling,
der Mond im Herbst,
eine kühle Brise im Sommer,
Schnee im Winter.

Wenn dein Geist nicht getrübt ist
durch unnötige Dinge,
ist dies die beste Jahreszeit deines Lebens.

Wu-Men (1183–1260), chinesischer Dichter und Zen-Meister hat diese Zeilen verfasst. Er ist berühmt für seine Kōan-Sammlung: The Gateless Barrier. Unter einem Kōan versteht man im Zen-Buddhismus eine Anekdote, eine Anspielung oder ein Rätsel, häufig paradox, zur Darstellung einer beispielhaften Aussage oder Weisheit. Das Rätsel kann vom Zen-Schüler nicht durch Nachdenken gelöst werden. Mehr dazu auf Wikipedia und hier beim RBB.

Man muss aber nicht Zen praktizieren, um eine Blumenwiese im Frühling wahrzunehmen und zu genießen. Auch wenn dies angesichts des furchtbaren Leids in der Ukraine und der damit empfundenen eigenen Macht- und Hilflosigkeit schwer fällt. Die Frage, ob man überhaupt etwas Schönes genießen darf, während 2000 Kilometer weiter östlich Menschen ausgebombt werden, steht immer mit im Raum.

NK | CK

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