1 Kommentar

  1. Georges Hartmann 28. April 2019 um 12:41

    Liebe Corinna, Lieber Norbert,

    wenn ich plötzlich dieses Hitzegefühl am Körper registriere und mich frage, warum mir derart viel Beachtung zugesprochen wird, wo es doch sicherlich ganze Legionen von Haiku-Schreibern gibt, die sich mit dieser Gattung Gedicht ernsthaft und dauerhaft beschäftigen, zähle ich mich eigentlich eher zu den Sprotten, die von den richtig großen Fischen im vorbei schwimmen einfach mal so verschluckt werden. Je länger ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Ergebnis, dass ich mit zunehmendem Alter offenbar noch zurückhaltender werde und mich vielleicht zu früh -aber immerhin aus eigenem Antrieb-, wie ein schadhaft gewordener Eisenbahnwaggon auf ein Abstellgleis manövriert habe und nun von der Witterung gezeichnet darauf warte, endgültig vom Rost besiegt zu werden. Wie alt werde ich wohl werden müssen, bis ich den Mechanismus der Welt, die Vielfalt der Ideen von Menschen und das oft wenig friedliche Miteinander begriffen habe ? Es gibt viele Tage, an denen ich perplex auf die Schreibtischplatte schaue, als würde sich dort wie von Zauberhand etwas materialisieren, das mir die Welt erklärt. Manchmal sind es auch die Erinnerungen aus jungen Tagen, die mich fragen lassen, aus welchen Motivationen ich dies oder jenes getan habe. z.B. mit meiner jüngsten Cousine um die Gunst eines Eichhörnchens gebuhlt zu haben, das sich uns immer wieder mal neugierig genähert und sich dann eines Tages tatsächlich für wenige Augenblicke auf mein Knie gesetzt hatte. Es gibt „Siege“, die einem irgendwann wie Niederlagen erscheinen, weil man das eigene ICH oft über das ICH anderer Personen stellt …

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