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Freitagsfoto: Frauenmantel

Frauenmantel (Alchemilla) ist seit dem frühen Mittelalter als Heilkraut bekannt

Frauenmantel (Alchemilla) ist seit dem frühen Mittelalter als Heilkraut bekannt

Der Frauenmantel
glitzert im kalten Regen
ich fröstle

Haiku von Kranō

Am Samstag, den 22. Mai, ist Welttag zur Erhaltung der Artenvielfalt und dazu passt diese Aktion des Franzosen Boris Presseq. Presseq ist Botaniker, arbeitet im Naturkunde- und Wissenschaftsmuseum von Touluse und möchte uns das Bewusstsein für die Präsenz von Wildpflanzen auf den Bürgersteigen schärfen. Dazu beschriftet er die Wildpflanzen, die er auf seinen Streifzügen durch Toulouse findet. Es sind die vergessenen und von Gartenbesitzern und Stadtreinigern oft ungeliebten Pflanzen in Mauerritzen, zwischen Steinplatten oder im Asphalt. Leider gibt’s das Video nicht mit deutschen Untertiteln. Es ist trotzdem sehenswert!

Wer dem Guerilla-Botaniker Presseq nacheifern möchte, dem empfehlen wir die von Wissenschaftlern entwickelte und mit Künstlicher Intelligenz arbeitende Bestimmungs-App Flora Incognita, die ziemlich gut funktioniert.

NK & CK

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1 Kommentar

  1. Ich lausche dem Klang der Sprache, die meine Muttersprache hätte sein können, wenn das „lothringische Deutsch“ der Familie keinen Strich durch diese Rechnung gemacht hätte und bewundere im Video den in Hochgeschwindigkeit dozierenden Mann auf seiner Wanderung durch die Straßen, sehe wie er sich bückt, auf ein Unscheinbares, grün aussehendes Pflänzchen deutet, das sich zwischen den einen Gehweg bildenden Steinplatten ganz zart nach oben reckt und lausche seinen Worten, wie er darüber doziert, dass dieses auf zahlreiche Kleinlebewesen (Käfer, Wespen, Würmer usw.) oder Vögel (Spatzen, Meisen usw.) oft wie ein gedeckter Tisch wirkt, an dem es etwas zu futtern gibt. Entlang von Hauswänden, neben Abflussrohren, auf brach liegenden Grundstücken, in Hinterhöfen aus Dachrinnen usw., grünt und blüht es, dass ich nicht nur staune, sondern umgehend auch ein schlechtes Gewissen bekommen, weil ich mangels der Kenntnis über diese Pflänzchen an den Sammelbegriff „Unkraut“ denke, das „wir Kleingärtner“ meistens erbarmungslos bekämpfen, weil es in den Beeten mit Macht aus dem Boden drängt, dort ruckzuck Grünflächen bildet und dann diesen „ungepflegten, wenig geschätzten Effekt“ im Gemüt des Betrachters entfesselt …., sofern es sich um das eigene Grundstück und die eigenen Beete handelt. Beim Nachbarn reagiert man irgendwie gelassener oder verfällt auf abwertende Bemerkungen, in dem das Attribut „ungepflegt“ oft mehrfach wiederholt wird. Nachdem ich den Film zweimal verfolgt habe, wird eigentlich andersherum erst ein „richtiger Schuh“ draus. Mit einem Wort, alles, was sich klitzeklein zwischen Verbund- und Pflastersteinen, aus geteerten Gehsteigen, in Rinnsteinen usw. nach oben drängt, wird in der Regel mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln „gejagt“ (auszurupfen, mit einem „Flammenwerfer“ verbrannt, mit flüssigen Essenzen vergiftet usw.). Ab sofort werde ich nach eingehender Analyse solchen „Grüns“, dieses auf ein neu anzulegendes Areal verpflanzen, um herauszufinden, was aus ihm wird, wenn es groß und kräftig geworden ist. Selbst Brennnesseln könnten ja zu einer Gemüse-Beilage genutzt werden. Leider zählen wir nicht zu den Smartphone Besitzern und ob die empfohlene App. auch auf den PC geladen werden könnte versuche ich mal herauszufinden … Einen Versuch scheint es mir durchaus wert, bevor es die Suche nach einem Bestimmungsbuch richten muss. Ich danke Norbert für diese aufschlussreiche Lehrstunde, das meinen Blick auf das angeblich nutzlose und oft als ungepflegt verschriene Grün zu einer gewandelten Betrachtung animiert hat.

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