Es gibt Menschen, die bei Urlaub im Süden als erstes an farbenfrohe, pittoreske Märkte denken, die gerne die Cover der Reisemagazine zieren. Es gibt aber auch Menschen, die in südlichen Gefilden am liebsten auf Schrottplätzen rumstöbern, die es eher weniger auf irgendwelche Titelseiten schaffen.
Der Entringer Künstler Karl Poralla ist so einer, der sich auch von vierbeinigen, struppigen Schrottplatz-Wächtern nicht abhalten lässt, zwischen rostigen Ölfässern und alten Autos nach wertvollem Rohmaterial für seine Eisenskulpturen zu suchen. Zu Hause im Ammertal lagern die Fundstücke in der Werkstatt des emeritierten Mikrobiologie-Professors, bis eine passende Konzeption für eine neue Eisenskulptur herangereift ist. Dann wird das Rohmaterial, zum Beispiel angerostete Kuhmäuler (Schäkel), ausgewählt, vorbereitet, gereinigt, immer wieder kombiniert und schließlich geschweißt.
Über 40 Jahre dauert die Eisenzeit in Entringen nun schon an, und immer wieder entstanden und entstehen neue, eigentümlich-schöne Skulpturen aus Eisen, die den Betrachter zum Nachdenken anregen. Einige dieser Eisenskulpturen und noch andere Kunstwerke von Karl Poralla stehen in seinem Garten und können dort nach vorheriger Terminabsprache gerne besichtigt werden. Es lohnt sich!
Worte aus Eisen
im südlichen Morgenlicht –
wer sie verstünde.
Haiku, Karl Poralla gewidmet
…oh wie schön! und würdig und sehenswert und bemerkenswert: konsequent, genüsslich und bescheiden! beste grüsse aus wien