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Tiger, Tiger dying soon

Auf dem Blog der Kollegen von the missing link sehe ich gerade einen animierten Spot, in dem William Blake sein berühmtes Gedicht „The Tyger“ (an englischen Schulen war das mal ein Muss, sagt unser Kollege Alan) vorträgt. Blake lebte von 1757 bis 1827 und war nicht nur ein Dichter und Maler, sondern hat auch die Reliefradierung erfunden. Jim Clark hat die nette Animation des Gedichtes produziert, von Blake selbst gibt’s, wer hätte es gedacht, keine Tonaufnahmen.


Copyright Jim Clark, 2009 · via www.the-missinglink.blogs.com. Danke für den Tipp.

2022 stirbt der Tiger aus, wenn wir nicht handeln
Ich bin sicher, wenn Blake noch lebte, würde er sich im Kampf gegen die Ausrottung des Tigers engagieren. Dem geht es nämlich ziemlich schlecht, noch schlechter als dem keltischen Tiger, der gerade zahnlos am Tropf der EU hängt. 3200 Tiger leben noch in der freien Wildbahn, Anfang des 19. Jahrhunderts waren es noch rund 100000 Tiere. Der WWF rechnet damit, dass die Gattung Tiger bis 2022 ausgestorben ist, wenn nicht endlich gehandelt wird. Denn es gibt immer noch zu viele Jäger und Wilderer, die auf Tigertrophäen stehen. Dazu werden jährlich noch rund 50 Sibirische Tiger in Asien von skrupellosen Schwachköpfen zu dubiosen Heil- und Potenzmitteln verarbeitet. 13 Tigerstaaten haben jetzt vor ein paar Tagen in St. Petersburg ein Soforthilfeprogramm zum Schutz des Tigers vereinbart. Auch die Bundesregierung hat 4,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.


Quelle: WWF Deutschland

Unternehmen für den Tiger
Auch Unternehmen engagieren sich für den Tiger. ESSO hat u.a. vor ein paar Jahren mal eine Wanderausstellung entwickelt und durch die Republik geschickt. Die Walter AG aus Tübingen, die den Tiger mit einem ihrer wichtigsten Hartmetall-Produkte – Tiger·tec und Tiger·tec Silver – verbindet, hat schon in der Vergangenheit den World Wildlife Fund unterstützt.


Quelle: www.walter-tools.de

Das sind sicher zwei gute Ansätze, aber der Tiger braucht noch mehr Hilfe. Eine sehr gute Übersicht über die Gattung Tiger gibt’s übrigens hier. Und für alle Interessierten jetzt noch mal zurück zu Blake:

The Tyger (William Blake)

Tyger Tyger, burning bright,
In the forests of the night;
What immortal hand or eye,
Could frame thy fearful symmetry?

In what distant deeps or skies
Burnt the fire of thine eyes?
On what wings dare he aspire?
What the hand, dare sieze the fire?

And what shoulder and what art,
Could twist the sinews of thy heart?
And when thy heart began to beat,
What dread hand? and what dread feet?

What the hammer? What the chain,
In what furnace was thy brain?
What the anvil? What dread grasp,
Dare its deadly terrors clasp!

When the stars threw down their spears
And water’d heaven with their tears:
Did he smile his work to see?
Did he who made the Lamb make thee?

Tyger Tyger, burning bright,
In the forests of the night;
What immortal hand or eye,
Dare frame thy fearful symmetry?

Der Tiger (William Blake)

Tiger, Tiger, Feuerspracht
in der Dschungeln dunkler Nacht:
Welches Aug‘, welch ew’ge Hand
formten Deines Schreckens Brand?

In welch‘ Himmeln ungeheuer
schmolzen Deiner Augen Feuer?
Auf welch‘ Flügeln, unbenannt,
flog der, der ergriff den Brand?

Welcher Schulter Können wand
Deines Herzens Sehnenstrang?
Wer, als Herzens Schlag begann,
furchtbar Hand und Fuß ersann?

Welche Kett‘ und Hammer fand
in welch‘ Kessel den Verstand?
Welcher Amboß, welche Welt
Deine Todesschrecken hält?

Als der Sterne Speer herab
Tränen unserm Himmel gab:
Hat vollbracht er’s und gelacht,
sowohl Lamm wie Dich gemacht?

Tiger, Tiger, Feuerspracht
in den Dschungeln dunkler Nacht:
Welches Auge, welche Hand
wagten Deines Schreckens Brand?

Übersetzung Copyright Walter A. Aue

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2 Kommentare

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