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In der Tretmühle von E-Mail, SMS etc.

„Je mehr wir ein ständig vernetztes Leben führen, umso mehr behandeln wir andere Menschen als Objekte, die man verwaltet und zu einem Rhythmus zwingt, den die Technik diktiert.“
(Sherry Turkle im Interview mit brand eins, April 2011)

Die amerikanische Professorin Sherry Turkle, 63, arbeitet seit 1978 am legendären MIT (Massachusetts Insitute of Technology). Ihr Spezialgebiet ist unsere computerisierte Gesellschaft und deren Veränderungen im Zuge der Digitalisierung. In der April-Ausgabe von brand eins hat Sherry Turkle ein Interview zum Thema Vernetzung gegeben, dass uns zu denken geben sollte.

Hier geht’s zum Online-Text.
Hier geht’s zum pdf zum Herunterladen.


Sherry Turkle auf der TED-Konferenz zum Thema Ihres neuen Buches „Alone Together“

Das Gegenteil von Tretmühlen-Dasein ist Muße. Mehr dazu gibt’s bei SWR2 in einem Hörbeitrag.

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Das iPhone: Peilsender oder Telefon oder beides?

iPhone Tracker Screenshot

iPhone Tracker Screenshot


Geht’s Ihnen auch manchmal so, dass Sie am Samstag nicht mehr wissen, wo Sie Montag zuvor waren? Gut, wenn Sie dann ein iPhone besitzen – und das kleine kostenlose Programm iPhone Tracker, denn damit können Sie zumindest nachvollziehen, wo Ihr iPhone war.

Pete Warden und Alasdair Allan haben iPhone Tracker entwickelt. Das Programm zieht aus dem lokalen iTunes-Backup die gespeicherten Geodaten des iPhone mit Zeitmarkierung und visualisiert alles schön auf einer Karte. Bei einem möglichen Hackangriff auf Ihren Rechner sind die Daten dann offen für jeden einsehbar.

Mehr Informationen:
1. Heise Newswetter vom 20.4.2011
2. Tagesschau online 21.4.2011

Der Kabarettist Hagen Rether bezeichnet das iPhone in seinem Programm nicht als Telefon, sondern als Peilsender.

Vielleicht findet man ja auch die Ostereier besser damit.
Frohe Ostern!
Norbert Kraas

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Das Gegenteil von „quick and dirty“

„Quick and dirty“ soll heute alles ablaufen. Auch in unserer Branche: einfach mal schnell einen Flyer, eine Anzeige, ein Plakat oder einen Text produzieren. Geht doch alles ratzfatz heute, ein Druck auf die Enter-Taste und ab geht die Druckmaschine, natürlich megagünstig bei Flyeralarm. Gründliche Recherche, intensives Einlesen, strategisches Nachdenken? Geschenkt, braucht kein Mensch! Oder etwa doch?

Wem bei „quick-and-dirty-Briefings“ die Alarmglocken schrillen, dem empfehle ich einen Dokumentarfilm über den Verleger, Drucker und Büchermacher Gerhard Steidl. Dieser Mann ist das genaue Gegenteil von „quick and dirty“, denn er legt Wert auf kompromisslose Qualität in allen Produktionsstufen.

Der Film heißt „How to make a book with Steidl“ und wurde bereits auf Dokumentarfilmfestivals gezeigt und ausgezeichnet besprochen.

Ein etwas älteres Interview mit Gerhard Steidl gibt’s hier online. Bei Steidl erscheinen übrigens sogar die Verlagsprospekte als Hardcover-Ausgaben mit Fadenheftung. Das nenne ich mal anspruchsvoll. Apropos anspruchsvoll: Wenn Sie noch ein schönes Ostergeschenk suchen und gute Fotografie schätzen, dann gönnen Sie sich den Bildband „The Americans“ von Robert Frank. Ein Klassiker!

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Kurze Botschaft, klarer Inhalt

Eine knackige Headline mit einem klaren Inhalt, darauf kommt es nicht nur in der Werbung an. Diese Botschaft, gewissermaßen Kunst am Bau (zu sehen ist die Tate Modern in London) gefällt mir besonders gut. Ein Interview mit Ai Weiwei gibt’s hier.

Die Tate Modern sagt, was Sache ist. Foto: tate modern april 7 2011 after an idea by artist jeremy deller

Die Tate Modern sagt, was Sache ist. Foto: tate modern april 7 2011 after an idea by artist jeremy deller


via Der Feuilletonist von Andrian Kreye. Der Reklamekasper bedankt sich.

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Werblicher Sondermüll: schlecht fürs Karma

update: 19.5.2011
Die Kollegen von the missing link haben auf ihrem Blog haben auch ein schönes Beispiel für werblichen Sondermüll mit halbnackter Frau. Sehenswert.

update: 14.4.2011
Der Werbeblogger macht auf einen ziemlich blöden Spot aufmerksam, der zu den beiden Anzeigen da unten passt.


Peinliche Ironie auf gut Deutsch! via Werbeblogger

Schlecht fürs Karma
Schlechte Werbung, und davon gibt es ziemlich viel, ist ziemlich schlecht fürs Karma! Denn immer dann, wenn irgendwo eine schlechte Werbung veröffentlicht wird, muss ein niedlicher Hase oder ein märchenhaftes Einhorn dran glauben.

Wie viele Tiere wohl wegen dieser Anzeigen sterben mussten?


Was, bitteschön, hat der Brustumfang einer Blondine mit Partikelmessung zu tun? Eben! Wer denkt sich so was aus, im Jahr 2011? Wer verantwortet so was? Soll das witzig sein? (Quelle: Maschine + Werkzeug 3/2011)


Welche Klischees sollen mit diesem Motiv bedient werden? Weiße Frau mit langen Krallen hat schwarzen Sklaven zum Fressen gern? Geht’s noch?!!! (Quelle: Industrieanzeiger 8/2011)

Murmeltiertag in der Werbung?
Es gab mal eine Zeit, als Autowerkstätten und Bundeswehrstuben ohne Fotos von nackten Frauen nicht als Autowerkstätten und Bundeswehrstuben wahrgenommen wurden. Das ist ziemlich lange her. Kommt der ganze Mist jetzt wieder? Halbnackte Frauen, die lasziv auf eine Zündkerze starren? Gibt es in der Werbung so was wie einen Murmeltiertag?

Was meinen die Leserinnen des Reklamekaspers zu dem Zeugs da oben? Auf Kommentare freut sich wie immer

Ihr Reklamekasper

P.S. Vor einigen Jahren stellte mal ein Freund von mir die Theorie auf, dass es zwischen den Besuchern von Metallbearbeitungsmessen und denen von Erotikmessen eine große Schnittmenge gibt. Ist da was dran?

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Kurt Weidemann ist gestorben

Kurt Weidemann 1922 – 2011. Foto: Felix von Pless, all rights reserved.

Kurt Weidemann 1922 – 2011. Foto: Felix von Pless, all rights reserved.

Kurt Weidemann, der große Gestalter und Typograph, ist letzten Mittwoch, am 30. März in Sélestat im Elsaß gestorben. Unsere Reklamewelt, um das mal etwas salopp zu formulieren, verliert damit nicht nur einen großen Schriftengestalter und Graphiker, sondern einen Menschen, der – nicht nur in graphischen Belangen – eine klare Haltung hatte und dazu den Mut, diese Haltung zu vertreten. Auf sein Konto gehen zahlreiche prägende Erscheinungsbilder, die die meisten von uns im Kopf haben: DB, Porsche, Zeiss, Shell um nur ein paar zu nennen.

„Mittelmaß engagiert Mittelmaß,
züchtet Mittelmaß, versinkt im Mittelmaß.“ Von und über Kurt Weidemann gibt es viel Lesens- und Sehenswertes und viele gute Zitate wie dieses über das Mittelmaß, das uns ja alle quält, und vor dem wir alle nicht gefeit sind.

Wer beruflich mit Kommunikation zu tun hat, sei es auf Agenturseite oder auf Kundenseite, dem sei die Beschäftigung mit Kurt Weidemann auf jeden Fall geraten. Hier ein paar Lesetipps:

1. Nachruf auf Kurt Weidemann in der Stuttgarter Zeitung
2. Der Typograf, der aus der Kälte kam. mediaworld 19.10.2010.
3. Wo der Buchstabe das Wort führt. Ein Standardwerk.
4. Worte und Werte. Gedanken und Zitate.
5. Zehn Thesen zur Typographie.
6. König und Narr. Buch und DVD. Unbedingt sehenswert!

Kurt Weidemann live (via Designtagebuch)

KURT WEIDEMANN @ The Table of Free Voices from Mindpirates e.V. on Vimeo.

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Mal so richtig aufräumen

Passend zur Fastenzeit: Aufgeräumtes Stilleben mit Maultaschen. via http://thingsorganizedneatly.tumblr.com

Passend zur Fastenzeit: Aufgeräumtes Stilleben mit Maultaschen. via http://thingsorganizedneatly.tumblr.com

Ich weiß nicht, wie’s Ihnen so geht, aber mich befällt von Zeit zu Zeit ein großes Verlangen, mal so richtig aufzuräumen. Ganz ohne esoterisches Feng-Shui-Tralala. Einfach aufräumen. Meinen Schreibtisch, die Oberfläche meines MACs, den Zeitungsstapel zu Hause, die Kinderzimmer, das Durcheinander im Kopf… es gäbe zig Beispiele. Aufräumen und entrümpeln müsste man natürlich auch die vielen B2B-Anzeigenfriedhöfe, mit denen man als Leser von Fachzeitschriften ständig gequält wird. Vom heillosen Durcheinander in der großen Politik ganz zu schweigen.

Schön aufgeräumt
Things organized neatly heißt eine schöne Website, auf der hunderte von Beispielen zum Thema Aufräumen zu sehen sind. Das ist die ideale Seite für Menschen wie mich, die’s gerne mal richtig aufgeräumt haben, aber viel zu selten dazu kommen.

Studioequipment eines Fotografen/Desinger. via http://thingsorganizedneatly.tumblr.com/post/4239166990/submission-after-realising-that-a-lot-of-the

Aufgeräumtes Studioequipment. via http://thingsorganizedneatly.tumblr.com/post/4239166990/submission-after-realising-that-a-lot-of-the

Aufgeräumt Musik machen? Geht prima:

TEDxAustin from One Year Study on Vimeo.

Eröffnungsvideo für die Konferenz TEDxAustin. Quelle: http://oneyearstudy.com/

Kolle Rebbe hat für Bisley mal eine aufgeräumte Anzeigenkampagne gemacht:

Aufgeräumte Anzeige aus der Bisley-Kampagne. via http://www.horizont.net

Aufgeräumte Anzeige aus der Bisley-Kampagne. via http://www.horizont.net

Wo würden Sie gerne mal aufräumen?

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Typographie am Dienstag

Bisweilen hat man ja den Eindruck, es gäbe nur eine einzige Schrift auf der Welt. „Nehmen Sie einfach die Arial, die hat doch jeder PC“, lautet der Satz, der Gestalter und Typographen in den Wahnsinn zu treiben vermag.

Was man mit Schriften alles anstellen kann, und was eine Schrift ausmacht, zeigen die beiden kurzen Videos. Viel Vergnügen!


Quelle: http://www.youtube.com/user/graphkzr1234


Quelle: http://www.youtube.com/user/gas01ine

Ihre Lieblingsschrift?

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Passend: Tschernobyl-Fotoausstellung

Zeittaucher. KREMENTSCHOUK300. Foto: Andrej Krementschouk. via www.scienceblogs.de

Zeittaucher. KREMENTSCHOUK300. Foto: Andrej Krementschouk. via www.scienceblogs.de

Zone – Heimat. Tschernobyl / Andrej Krementschouk
Was für ein trauriger Zufall. Der Scienceblog berichtet über eine Fotoausstellung, die das Leben nach 1986 in der Umgebung von Tschernobyl dokumentiert. Zu sehen sind die mehr als 100 Fotos des russischen Fotografen Andrej Krementschouk in den Mannheimer-Reiss-Engelhorn-Museen vom 20.03.2011 – 31.07.2011.

Mehr über die Ausstellung gibt’s im Scienceblog. Danke für den Tipp!

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