Permalink

1

Moskito oder die menschliche Seite des Fußballs

Das WM-Fieber steigt, nicht nur bei unseren Kindern, denen der Absturz des Euro so was von egal ist, weil ihre einzige Währung zur Zeit Panini-Sammelbildchen heißt.

Fußball als Geschäft
Vor zwei Tagen ist der Bundes-Jogi mit seiner Mannschaft in Südafrika gelandet. Standesgemäß im neuen A 380, als Flugbegleiterin die Sängerin Shakira (kennt die jemand?) und ihr Lebensabschnittspartner, auch standesgemäß: zu zweit alleine in der 1. Klasse. Die Italiener, so lese ich gestern in der Zeitung, bekommen 240.000 Euro pro Mann, wenn sie den Titel holen. Fußball ist ein großes Geschäft, aber nicht immer.

Fußball als Heimat
Fußball hat auch eine andere, eine berührende Seite. Davon zeugt eine bewegende Videoreportage (gesehen auf taz.de) über Carole Machumu, einen 22-jährigen Torwart und Bürgerkriegsflüchtling aus dem Kongo. Machumu lebt heute in Südafrika, wo er sich als Fremder fühlt. Seine einzige „Heimat“ ist die Amateur-Mannschaft von Camps Bay. Hier fühlt er sich aufgenommen, hier fühlt er sich verstanden, und hier teilen der Trainer und seine Mitspieler das Essen mit ihm. Aber sehen Sie selbst:

Soccer for Life Episode 4 – After the war from 2470media on Vimeo.

Fußball als Entwicklungshilfe
Das Video wurde von den Fotografen von 2470media produziert, die gemeinsam mit Viva con Agua de Sankt Pauli die Initative Soccer for Life gegründet haben. Viva con Agua de Sankt Pauli baut Trinkwasseranlagen in Afrika, Lateinamerika und Zentralasien, der Initiator Benjamin Adrion (ein Ex-Profi von St. Pauli) freut sich über Spenden, die zu 100 Prozent Viva con Agua zugute kommen.

Fußball als Buch
Wenn Sie jüngere Kinder haben und noch ein schönes Buch über Fussball und Südafrika suchen, dann empfehle ich Ihnen „Nelson und Mandela: Das Länderspiel“. Sehr witzig, sehr unterhaltsam und lehrreich, aber ohne moralischen Zeigfinger.

Und jetzt „gib mich die Kirsche”. Weiß noch jemand, wer das gesagt hat?

Print Friendly, PDF & Email

1 Kommentar

  1. Hallo Herr Kraas,

    „Gib mich die Kirsche“ ist ein Ausspruch vom legendären Lothar „Emma“ Emmerich wenn er mal wieder den Ball haben wollte! „Gib mich die Kirsche“ heißt heute ihm zu Ehren ein Fußball-Magazin von Borussia Dortmund.
    Ganz am Ende seiner glanzvollen Karriere und nach Borussia Dortmund hat Lothar Emmerich 1977 / 78 für Kickers Würzburg in der 2. Liga gespielt. Bei einem Ablösespiel für einen Spieler des FSV Hollenbach hat er damals eben in Hollenbach mitgespielt. Mit 15 Jahren bin ich mit meinem Mofa nach Hollenbach gefahren, um Emma einmal live spielen zu sehen!

    Grüße
    Uwe Breidenbach

GDPR Cookie Consent mit Real Cookie Banner