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367.000 Kilometer zum Supermond

Der Mond am 8. Mai 2020 um 3 Uhr war nur 356.910 Kilometer von uns entfernt: ein Supermond

Der Mond am 8. Mai 2020 um 3 Uhr war nur 356.910 Kilometer von uns entfernt: ein Supermond

Vollmond

Hundert Schäfchen
tummeln sich vorm
Vollmond

A hundred sheep
cavorting in front of the
Full Moon

百匹の羊
前を歩く
満月

Frühlingsmond

Ob die Schafe
nachts Wolken zählen?
Frühlingsmond

Do the sheep
count the clouds at night?
Spring Moon

ヒツジかどうか
夜の雲を数える
春の月

Kranō

Supermond

Schlaflosigkeit, unter der wir wohl alle von Zeit und Zeit mehr oder weniger heftig leiden, hat manchmal auch etwas Gutes. Wäre ich nicht letzte Woche in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai morgens um drei aufgewacht, hätte ich glatt den Supermond verpasst. Unter einem „Supermond“ verstehen Astronomen einen Vollmond, der sich auf mindestens 367.000 Kilometer der Erde nähert. Zum Greifen quasi für Astronomen, die sonst in ganz anderen Entfernungsdimensionen denken.

Das Entfernungsmaß im Sonnensystem ist die Astronomische Einheit (AE). Diese entspricht dem mittleren Abstand der Erde von der Sonne: 150 Millionen Kilometer. Ein Lichtstrahl benötigt für diesen Weg 8,33 Minuten. Sprich, die Sonne ist rund acht Lichtminuten von der Erde entfernt. Ein Katzensprung, bedenkt man, dass die Raumsonde Voyager 1 seit September 1977 mehr als 120 AE zurückgelegt hat und sich im Übergang zum interstellaren Raum befindet. 120 AE sind übrigens 1,8 x 1010; Kilometer. (Quelle: Spektrum.de)

Den Begriff Supermond hat der amerikanische Astrologe Richard Nolle im Jahr 1979 geprägt. Vier Mal im Jahr ist dieses Phänomen zu beobachten, das nächste Mal im Mai 2021, so das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Ein Supermond wirkt auf die Betrachterin heller und größer als ein normaler Vollmond und vielleicht inspiriert er deswegen ganz besonders, zum Beispiel zum Haiku dichten.

Beam Me Up!

NK | CK

P.S.: Über eure Mond-Haiku freuen wir uns: schreibt sie einfach in den Kommentar!

P.P.S.: Japanische Übersetzung mit Deepl.com erstellt.

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2 Kommentare

  1. das ist ja ein richtig, richtig beeindruckendes, stimmungsvolles Foto! Toll!
    Danke für eure bereichernden Nachrichten und Gedanken!
    Es gibt so viele schöne und bemerkenswerte Dinge …

  2. Georges Hartmann 17. Mai 2020 um 12:44

    Der Mond … wieder spüre ich diese Spannung in mir, als die ersten Aufnahmen der Apollo 11 Mission im Fernsehen übertragen wurden und Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat. Ich erinnere mich auch an einen Vortrag von Erich von Däniken, der die Bedeutung des Monds als mögliche Startrampe für zukünftige Weltraummissionen in Betracht zog und dieser entsprechend genutzt werden müsse. Mittlerweile ist der Trabant durchaus in die Begehrlichkeit weiterer Nationen gerutscht, weil dort wichtige Bodenschätze vermutet werden. die man industriell abbauen könnte. Und waren es nicht auch die Chinesen, die als erste eine Landung auf der Rückseite des Monds zumindest versucht haben ?
    Ein Foto vom Mond, kein x-beliebiges, sondern ein besonders ausdrucksstarkes, bestens zentriertes, dass man „ihn“ beinahe mit einem Auge vergleichen möchte, das aus der Ferne prüfend oder nachdenklich auf die Erde gerichtet ist, weil es dort derart viel Beklemmendes zu sehen gibt. Die ersten Menschen hatten wohl noch eher Respekt vor diesem geheimnisvoll auf sie herab blickenden Himmelskörper. Heute könnte die Situation wohl eher umgekehrt sein und der Mond beginnt sich vor den Menschen zu fürchten — also natürlich rein gedanklich spekuliert.
    Ebbe und Flut fallen mir ein, weil es lang gedauert hat, bis ich das als Kind im Vertrauen auf die Erwachsenen einfach hingenommen, aber nicht wirklich verstanden habe, dafür aber felsenfest behauptet, dass es den Mann im Mond tatsächlich gibt. Aber wahrscheinlich war ich schon in diesem zarten Alter mit meinen Gedanken längst hinterm Mond angekommen und bin vielleicht -im Alter von 70 Lenzen wieder auf dem Weg, dort verortet zu werden. Was weiß man schon so wirklich über den Kosmos und die eigene Person ???
    Und weil der „Reklamekasper“ öfter mal ein Haiku zitiert, will mir zu diesem Stichwort einfallen, dass der legendäre Frankfurter Haiku-Kreis einen Abend lang in der Frankfurter Sternwarte beim Senckenberg Museum in den Mond schauen durfte und dazu Haiku gedichtet wurden. Eines beschreibt die Szene, wenn einer mal ein Mädchen kennen lernt und plötzlich vor dem Problem steht, welche Diskussionen es auslösen könnte, wenn er sie mal zu ihm nach Hause kommen möchte und er dann gezwungen wäre, sie seinen Eltern vorzustellen (man erkennt an dieser Konstellation auch, dass es ein Haiku aus alter Zeit ist, weil die 17-jährigen heute in der Regel bereits eher „aus dem Haus“ sind ….

    Als sich das Mondlicht
    in ihrem Nasenring brach,
    wurde er mutlos

    Das andere beschreibt vielleicht eine Szene, wie sie auf einer der wenigen Klassenparties hätte vorkommen können, ein Event, das heute möglicherweise ebenfalls völlig altbacken ist, weil es dafür ja die Diskotheken usw. gibt … und die Zeiten halt völlig andere sind, der „Futterneid“ heutzutage weniger zu Buche schlägt und es kaum noch Pechvögel gibt, weil die Jugend weniger „hölzern“, „verträumt“, „scheu“ bis „ängstlich“ oder von mangelndem Selbstwertgefühl befallen ist …

    Otto küsst Waltraud,
    Renate tanzt eng mit Klaus,
    Bend glotzt in den Mond

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