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Freitagsfoto: Setzkasten

Setzkasten, gesehen im Village du Livre de Cuisery im Burgund. Foto: Norbert Kraas

„Ach, nehmen Sie einfach eine Schrift aus dem Computer, Arial oder Times oder so, kann eh keiner unterscheiden.“ An diesen Satz, den ich nicht nur ein Mal in Besprechungen gehört habe, musste ich denken, als ich diesen schönen alten Setzkasten im Schaufenster eines Antiquariats im Village du Livre de Cuisery im Burgund entdeckt habe.

Banville, Diane, Univers, Algeriennes, Étoile, Europe Maigre, Chambord étroit: unter uns, die Univers von Adrian Frutiger, die gerne mit der Helvetica von Max Miedinger verwechselt wird, ist mir ein Begriff, bei den anderen Schriften, die auf den Schubladen stehen, muss ich passen. Zu meinem eigenen Bedauern. Denn mit dem Wissen um die Schriften verschwindet nicht nur der Beruf des Schriftsetzers, sondern auch die Schriftkultur.

Dabei ist ein gut gesetzter Text, sei es ein Buch, eine Produktbroschüre, ein Zeitungsartikel oder eine technische Anleitung, eine Wohltat für das Auge und macht das Lesen zum Vergnügen. „Wo der Buchstabe das Wort führt“, hat Kurt Weidemann, der große Schriftsetzer und Typograph, sein Hauptwerk genannt.

In diesem Sinne: Legen Sie Wert auf guten Satz!

Schönes Wochenende!

Norbert Kraas

P.S. Einen lesenswerten Blog zum Thema Schrift betreibt übrigens Erik Spiekermann, der bekennende Typomane, der u.a. mit FF Meta und ITC Officina zwei moderne Klassiker geschaffen hat. Hier geht’s zum Spiekerblog.

unamono x Erik Spiekermann: the famous typographer creating fashion for unamono from unamono on Vimeo.

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