Was ist ein hocheffizienter Verbrenner?
Wie ahnungslos manche Politiker derzeit in Sachen Verbrennermotor daherschwafeln, konnte man in den letzten Tagen wieder beobachten. Da hat der Bundeskanzler mal die Worte „hocheffiziente Verbrenner“ fallen lassen, aber selbst sein eloquenter Pressesprecher Stefan Kornelius konnte in der Bundespressekonferenz keine Antwort auf die Frage geben, was denn nun ein hocheffizienter Verbrenner sei. Seine Antwort: „Ein Verbrenner ist hocheffizient, wenn er hocheffizient ist.“ Es war eine absurde, wenn nicht zynische Vorstellung!
Der hocheffiziente Verbrenner ist ein Märchen, das uns die Autoindustrie seit vielen Jahren erzählt. Und zwar wider besseres Wissen, da wir davon ausgehen können, dass bestens ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure in Zuffenhausen, Feuerbach, Wolfsburg oder München genau wissen, wo die physikalischen Grenzen für die Effizienz eines Verbrennermotors sind.
Physik, Ökonomie, Verdrängung und das Carnot-Limit
Im Zuge der Hysterie zum Aus vom Verbrenneraus hat der international anerkannte Wissenschaftler und Klimaforscher Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf einen hervorragenden Text hingewiesen. Darin wird verständlich erklärt, warum das Märchen vom hocheffizienten Verbrenner nichts mit der Realität zu tun hat. Die Physik gibt es schlicht nicht her.
»Es ist Zeit, drei Dinge zusammenzubringen, die in der politischen Debatte meist getrennt werden: die Physik, die Ökonomie und die Soziologie der Verdrängung.«
So schreibt der Autor und rechnet exakt vor, warum ein E-Auto um so vieles effizienter ist als ein Auto mit Verbrennermotor. Das hat mit Physik tun, mit dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik und mit der Carnot-Formel für den Wirkungsgrad. Hier geht’s zu diesem wirklich lesenswerten Text.
Der deutsche Bundeskanzler wirkt nach der Lektüre dieses Textes wie der Palliativpfleger der deutschen Automobilindustrie, die in Sachen E-Auto sträflich den Markt verschlafen und damit China zur Poleposition verholfen hat.
NK | CK
