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Unser Atomkraftwerk soll schöner werden

Auf dem Weg ins Languedoc ist mir letztes Jahr dieses schöne Motiv vor die Linse gesprungen. Ist doch schön, dass man in Frankreich sogar die Kühltürme von Atomkraftwerken mit freundlichen Motiven bemalt. Ist das jetzt Ambient Marketing oder doch eher Zynismus?

Unser Atomkraftwerk soll schöner werden. Foto: Norbert Kraas.

„Die Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet beteuerte unterdessen in Interviews, die französischen Kernkraftwerke seien so konstruiert, dass sie Naturkatastrophen ’standhalten können’”, schreibt die Welt online heute. Da bin ich aber echt beruhigt.

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Zuckerberg und wie er die Welt sieht

Kann ein sterbendes Eichhörnchen wichtiger sein, als ein sterbendes Kind in Afrika? Ja, sagt Mark Zuckerberg, der von seiner Idee beseelte Facebook-Chef. Wie wichtig etwas für Facebook-, Google- oder Amazon-Nutzer ist, das entscheiden die Filter-Algorithmen für uns, und zwar in Abhängigkeit von unserem Nutzerverhalten.

Keine Frage, dass die Welt für die Menschen, die sich fast nur über sog. soziale Netzwerke auf dem Laufenden halten, ziemlich beschränkt wird. Konrad Lischka hat auf Spiegel Online einen lesenswerten Artikel zu einer unguten Entwicklung geschrieben.

Meinungsvielfalt ist eine wunderbare, bisweilen ziemlich anstrengende Sache. Was aber, wenn ich gar keine anderen Meinungen mehr zugemutet bekomme, sondern nur noch Videos von zermatschten Eichhörnchen?

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Politik fordert Kreativität, Mittelstand ist kreativ

Politiker reden, Mittelständler handeln
Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat vor der CeBIT 2011 mehr Kreativität von deutschen IT-Unternehmen gefordert. Die großen Ideen in diesem Bereich kämen meist aus den USA, so Aigner unter anderem.

Der neu zeta von Zeutschel. Schöner kann man nicht scannen. Besser auch nicht.

zeta von Zeutschel. Schöner kann man nicht scannen. Besser auch nicht.

Schade, dass Frau Aigner nicht auf dem CeBIT-Stand von Zeutschel war. Da hätte Sie sehen können, wie ein schwäbischer Weltmarktführer den Standard beim Scannen mal kurz dramatisch angehoben hat. zeta heißt der neue Buchkopierer/Scanner, und er kommt so leicht und schön daher, dass man tatsächlich meinen könnte, ein paar Entwickler aus Cupertino hätten die Finger im Spiel gehabt. Haben sie aber nicht.

Durchdachtes Produkt, durchdachte Kommunikation
Die Kommunikationskampagne zur Markteinführung durften wir für Zeutschel entwickeln und umsetzen; für PR ist Jürgen Neitzel zuständig, den Messestand hat das Büro Rennings gebaut. Unten sehen Sie einige der Maßnahmen zur Markteinführung des neuen zeta: von der Namensfindung bis hin zum Design des Messestands.

Der neue zeta hat auf der CeBIT in Hannover eingeschlagen, Besucher und Fachpresse waren äußerst neugierig und sehr angetan. Die Redakteure vom Handelsblatt haben den zeta am 2.3.2011 als Idee des Tages im Blatt gehabt. Wir gratulieren dem innovativen Unternehmen Zeutschel und grüßen Frau Aigner. ;)

1. Blogeintrag mit Vorankündigung, wg. Geheimhaltung noch ohne Bild und Produktnamen
Blog-Eintrag

2. Bildaufbereitung und Vollretusche aus CAD-Daten
Produktbild

3. Namensfindung und Markenrecherche
Namensfindung

4. Typologo für das Produkt
Schriftzug

5. Messeeinladung (print und online)
Messe-Einladung

6. Messestand-Kommunikation
Messestand

7. Produktbroschüre
Produkt-Broschüre

8. Online-Animation für Website und Screensaver
Produktanimation

Idee des Tages im Handelsblatt vom 2.3.2011
Auszug aus dem Handelsblatt

Download der Doppelseite als PDF

So viel für heute zum Thema Produkteinführung und medienübergreifende Kommunikation. So was brauchen Sie auch? Sprechen Sie uns an, wir machen das.

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BOGY-Woche bei Kraas & Lachmann

Hallo liebe Leser/innen,

ich heiße Patricia und bin Schülerin einer 10. Klasse des Wildermuth-Gymnasiums in Tübingen. Diese Woche habe ich im Rahmen des BOGYs (Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium) ein Praktikum bei Kraas & Lachmann gemacht.
Mir hat es total viel Spaß gemacht in der freundlichen Atmosphäre einen Einblick über den Ablauf in einer Werbeagentur und die Bearbeitung von Aufträgen zu bekommen.

Ich finde es sehr schade, dass heute bereits mein letzter Tag ist und bedanke mich herzlich beim ganzen Team, dass sie mir diese Erfahrungen ermöglicht haben.

Mit freundlichen Grüßen,
Patricia

Während dieser Zeit entstanden diese Fotografien:

P.S. Patricia wollte partout nicht aufs Bild, stellvertretend dafür ihr roter Anorak.

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Doku in 3sat über Werbung

Werbung im Außenraum: Zielgruppe perfekt getroffen ;) Source unknown.

Werbung im Außenraum: Zielgruppe perfekt getroffen ;) Source unknown.

3sat bringt am Sonntag eine Dokumentation über die immer subtiler werdenden Methoden, mit denen die Werbemenschen (gehört der Reklamekasper auch dazu) uns Verbraucher zu beeinflussen suchen.

Ambient-Marketing
Werber machen’s gern auf English, deshalb heißt eine wichtige Spielart der Werbung Ambient-Marketing, also Werbung im öffentlichen Raum. Manches davon ist gut und clever, manches wirkt wie Möchtegern-Landart, und manches nervt nur. Also, wen’s interessiert: Wenn Kühe Jacken tragen: Werbung ohne Grenzen, ein Film von Daniela Krautsach und Thomas Grusch, 3sat, Sonntag, 6. März 2011 um 19.10 Uhr, in Stereo und 16:9.

Und wer wissen will, was Harald Martenstein über Werbung denkt, der klickt hier.

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Papier aus Kampfanzügen, Gedichte aus Alpträumen

„Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen“, heißt es beim Propheten Micha. Später wurde daraus die Kurzfassung „Schwerter zu Pflugscharen“, ab den 1980ern in der DDR benutzt und dann auch im Westen populär. Trinkfeste Zeitgenossen haben daraus „Schwerter zu Zapfhähnen“ gemacht.

Vorbereiten des Rohmaterials: u.a. Kampfanzüge. Quelle: www.combatpaper.org

Vorbereiten des Rohmaterials: u.a. Kampfanzüge. Quelle: www.combatpaper.org

Papier aus Kampfanzügen, Gedichte aus Alpträumen
Der Ex-Marine Jon Turner macht aus Schwertern keine Pflugscharen, sondern aus US-Army-Kampfanzügen handgeschöpftes Papier, und darauf schreibt er Gedichte. Gedichte, in denen er seine traumatischen Erfahrungen als Marineinfanterist im Irakkrieg verarbeitet. (die SZ hat am 26.1.2011 eine lesenswerte Reportage darüber im Blatt gehabt)

Blick in die Papierwerkstatt. Quelle: www.greendoorstudio.net

Blick in die Papierwerkstatt. Quelle: www.greendoorstudio.net

„Combat Paper Project“ heißt dieses spannende Kunstprojekt und Eat the Apple ist Turners erster Gedichtband, ein Künstlerbuch.  Mittlerweile leitet Jon Turner das Künstlerkollektiv Green Door Studio und engagiert sich als Antikriegsaktivist.

Eat the Apple. Gedichte von Jon Turner. Quelle: www.sevenstarart.com

Eat the Apple. Gedichte von Jon Turner. Quelle: www.sevenstarart.com

Eine bemerkenswerte Art der Vergangenheitsbewältigung – und das nicht nur aus graphischer Sicht!

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Von und zu Astroturfing

update 10.3.2011

„Wann ist ein Fan ein Fan?“, fragt sich die ZEIT online in einem längeren Artikel am 8.3.2011 zum Thema Astroturfing.

„Roses are red, violets are blue, I am schizophrenic and so am I.“ Diesen lustigen Spruch habe ich vor gefühlten 100 Jahren mal im legendären Szenekino Arsenal in Tübingen an der Wand gelesen. Eine Person, zwei Identitäten. So weit so gut und beileibe nicht nur ein Problem für die Psychiatrie, sondern auch eines für die Politik, wie wir in den letzten Tagen gelernt haben. Hier der ehrenwerte Freiherr mit Bismarcks Dogge, Bismarcks Urenkelin und seinem für die ganze Misere verantwortlichen Unbewussten (kann er das eigentlich auch entlassen?), dort der Doktor a.D., dessen Finger für längere Zeit an die Copy- und Paste-Tasten angewachsen waren.

Dieser Freiherr hat im Netz anscheinend hunderttausende von Anhängern, die sich in diversen Communities vehement für ihre oberfränkische Wettertanne Klaufichte einsetzen. Das liest sich dann zum Beispiel so:

Jörg sagt dazu: „Karl-Theodor zu Guttenberg ist und bleibt für mich ein Mann mit Doktor Tietel egal ob geklaut oder fehler ich hab nix gesehen er verdient ihn eh schon durch seine super Arbeit die er macht !“ Das Original und mehr von diesen lustigen Statements gibt es hier. Den Hinweis verdanke ich diesem Blog.

Nun fragt sich die SZ von heute, ob es diese zahllosen Anhänger wirklich gibt, oder ob es sich um sog. Fake-Identitäten handelt. Also gefälschte Identitäten, wie sie im Internet an der Tagesordnung sind. Wer will schon im angesagten Sadomaso-Forum mit vollem Namen seine Meinung zu dieser oder jener Spielart kundtun? Ein, zwei falsche Identitäten zu jonglieren, das geht ja noch, aber 10, 20, 100? Da braucht es eine Astroturfing-Software, und an der wird, so die SZ, in den USA gerade gearbeitet. Damit wird Astroturfing zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung mit gefälschten Identitäten richtig schön nach oben skalierbar. Alptraum oder Wunschtraum für Kommunikationsprofis? Ich find’s beängstigend, denn so wird Vertrauen und Glaubwürdigkeit in großem Stil zerstört.

Die Wikipedia-Definition von Astroturfing
„Der Begriff Astroturfing bezeichnet – insbesondere im amerikanischen Sprachraum – Public-Relations – und kommerzielle Werbeprojekte, die darauf abzielen, den Eindruck einer spontanen Graswurzelbewegung vorzutäuschen. Ziel ist dabei, den Anschein einer unabhängigen öffentlichen Meinungsäußerung über Politiker, politische Gruppen, Produkte, Dienstleistungen, Ereignisse usw. zu erwecken, indem das Verhalten vieler verschiedener und geographisch getrennter Einzelpersonen zentral gesteuert wird.“ Quelle: Wikipedia.

Ehrlich währt am längsten, hat meine Oma immer gesagt. Der Ehrliche ist der Dumme, hat Ulrich Wickert geschrieben. Was jetzt?

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Die Bahn kommt – früher auch im Winter


via www.bestmadeprojects.com

Alle reden vom Wetter, wir nicht. So hat Mc Cann Erickson mal für die Deutsche Bahn getextet. Ein toller Slogan. 1966 war das, lange bevor ICE-Züge im Sommer als finnische Saunen dienten und im Winter als Testumgebung für Inuit-Outdoorkleidung.

The Big Freeze
Der Dokumentarfilmer Geoffrey Jones hat im Winter 1962/63 mit Snow einen Film über die Bahn in Großbritannien gemacht. Der Film wurde 1965 für den Oscar nominiert und zeigt in dramatisch schönen Bildern Mensch und Maschine während des eiskalten Winters 1962/63, in England bekannt als The Big Freeze.

Schön, dass es mal eine Zeit gab, als in einem schneereichen Winter nicht gleich das ganze Leben eines Landes zum Stillstand gekommen ist.

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