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Kurt Weidemann ist gestorben

Kurt Weidemann 1922 – 2011. Foto: Felix von Pless, all rights reserved.

Kurt Weidemann 1922 – 2011. Foto: Felix von Pless, all rights reserved.

Kurt Weidemann, der große Gestalter und Typograph, ist letzten Mittwoch, am 30. März in Sélestat im Elsaß gestorben. Unsere Reklamewelt, um das mal etwas salopp zu formulieren, verliert damit nicht nur einen großen Schriftengestalter und Graphiker, sondern einen Menschen, der – nicht nur in graphischen Belangen – eine klare Haltung hatte und dazu den Mut, diese Haltung zu vertreten. Auf sein Konto gehen zahlreiche prägende Erscheinungsbilder, die die meisten von uns im Kopf haben: DB, Porsche, Zeiss, Shell um nur ein paar zu nennen.

„Mittelmaß engagiert Mittelmaß,
züchtet Mittelmaß, versinkt im Mittelmaß.“ Von und über Kurt Weidemann gibt es viel Lesens- und Sehenswertes und viele gute Zitate wie dieses über das Mittelmaß, das uns ja alle quält, und vor dem wir alle nicht gefeit sind.

Wer beruflich mit Kommunikation zu tun hat, sei es auf Agenturseite oder auf Kundenseite, dem sei die Beschäftigung mit Kurt Weidemann auf jeden Fall geraten. Hier ein paar Lesetipps:

1. Nachruf auf Kurt Weidemann in der Stuttgarter Zeitung
2. Der Typograf, der aus der Kälte kam. mediaworld 19.10.2010.
3. Wo der Buchstabe das Wort führt. Ein Standardwerk.
4. Worte und Werte. Gedanken und Zitate.
5. Zehn Thesen zur Typographie.
6. König und Narr. Buch und DVD. Unbedingt sehenswert!

Kurt Weidemann live (via Designtagebuch)

KURT WEIDEMANN @ The Table of Free Voices from Mindpirates e.V. on Vimeo.

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Mal so richtig aufräumen

Passend zur Fastenzeit: Aufgeräumtes Stilleben mit Maultaschen. via http://thingsorganizedneatly.tumblr.com

Passend zur Fastenzeit: Aufgeräumtes Stilleben mit Maultaschen. via http://thingsorganizedneatly.tumblr.com

Ich weiß nicht, wie’s Ihnen so geht, aber mich befällt von Zeit zu Zeit ein großes Verlangen, mal so richtig aufzuräumen. Ganz ohne esoterisches Feng-Shui-Tralala. Einfach aufräumen. Meinen Schreibtisch, die Oberfläche meines MACs, den Zeitungsstapel zu Hause, die Kinderzimmer, das Durcheinander im Kopf… es gäbe zig Beispiele. Aufräumen und entrümpeln müsste man natürlich auch die vielen B2B-Anzeigenfriedhöfe, mit denen man als Leser von Fachzeitschriften ständig gequält wird. Vom heillosen Durcheinander in der großen Politik ganz zu schweigen.

Schön aufgeräumt
Things organized neatly heißt eine schöne Website, auf der hunderte von Beispielen zum Thema Aufräumen zu sehen sind. Das ist die ideale Seite für Menschen wie mich, die’s gerne mal richtig aufgeräumt haben, aber viel zu selten dazu kommen.

Studioequipment eines Fotografen/Desinger. via http://thingsorganizedneatly.tumblr.com/post/4239166990/submission-after-realising-that-a-lot-of-the

Aufgeräumtes Studioequipment. via http://thingsorganizedneatly.tumblr.com/post/4239166990/submission-after-realising-that-a-lot-of-the

Aufgeräumt Musik machen? Geht prima:

TEDxAustin from One Year Study on Vimeo.

Eröffnungsvideo für die Konferenz TEDxAustin. Quelle: http://oneyearstudy.com/

Kolle Rebbe hat für Bisley mal eine aufgeräumte Anzeigenkampagne gemacht:

Aufgeräumte Anzeige aus der Bisley-Kampagne. via http://www.horizont.net

Aufgeräumte Anzeige aus der Bisley-Kampagne. via http://www.horizont.net

Wo würden Sie gerne mal aufräumen?

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Typographie am Dienstag

Bisweilen hat man ja den Eindruck, es gäbe nur eine einzige Schrift auf der Welt. „Nehmen Sie einfach die Arial, die hat doch jeder PC“, lautet der Satz, der Gestalter und Typographen in den Wahnsinn zu treiben vermag.

Was man mit Schriften alles anstellen kann, und was eine Schrift ausmacht, zeigen die beiden kurzen Videos. Viel Vergnügen!


Quelle: http://www.youtube.com/user/graphkzr1234


Quelle: http://www.youtube.com/user/gas01ine

Ihre Lieblingsschrift?

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Passend: Tschernobyl-Fotoausstellung

Zeittaucher. KREMENTSCHOUK300. Foto: Andrej Krementschouk. via www.scienceblogs.de

Zeittaucher. KREMENTSCHOUK300. Foto: Andrej Krementschouk. via www.scienceblogs.de

Zone – Heimat. Tschernobyl / Andrej Krementschouk
Was für ein trauriger Zufall. Der Scienceblog berichtet über eine Fotoausstellung, die das Leben nach 1986 in der Umgebung von Tschernobyl dokumentiert. Zu sehen sind die mehr als 100 Fotos des russischen Fotografen Andrej Krementschouk in den Mannheimer-Reiss-Engelhorn-Museen vom 20.03.2011 – 31.07.2011.

Mehr über die Ausstellung gibt’s im Scienceblog. Danke für den Tipp!

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Empörenswert: Pfälzer Kommunikations-Gau

Es wäre aber auch zu schön gewesen für die Mächtigen in Berlin und Stuttgart. Trotz erheblicher Zweifel aller noch selbständig denkenden Bürger wäre es den Krisen-PR-Kommunikationsprofis in Berlin und Stuttgart beinahe gelungen, die Menschen glauben zu machen, dass dieses Atom-Moratorium einem wirklichen Umdenken und einer wirklichen Sorge der Politiker entsprungen sei. Scheibenkleister.

Der stets bis zur Peinlichkeit joviale Pfälzer Weinbauminister a.D. und jetzige Wirtschaftsminister o.P. Rainer Brüderle hat seinen verbalen Fallout nicht im Griff gehabt und sich verplappert. Wie die Süddeutsche berichtet, hat Brüderle am 14.3. vor sog. hochrangigen Industrie-Vertretern das Atom-Moratorium vor allem mit den anstehenden Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg begründet. Wir dürfen gespannt sein, wie die PR-Experten in Berlin und Stuttgart dieses krumme Ding wieder umzubiegen versuchen.

Empört Euch!
Drei Tage vor den Wahlen noch ein Literaturtipp: Empört Euch!, heißt die kleine Denkschrift von Stéphane Hessel, dem 93jährigen Résistancekämpfer, und diese 32 Seiten sind absolut lesenswert.


Ausschnitt aus titel, thesen, temperamente mit Dieter Mohr.

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Facebook und Cyberkriminalität

update 24.3.2011
Gerade erfahre ich, dass SWR2 Wissen den Beitrag über Facebook am 28.3. um 8.30 Uhr rausgenommen hat und statt dessen ein Feature über Augmented Reality sendet.

Mit einer besonderen Art der Cyberkriminalität im Rahmen der sozialen Netzwerke beschäftigt sich der Radiosender SWR2 am Montag, den 28. März 2011 um 8.30 Uhr. Die Sendung gibt’s nach dem Ausstrahlungstermin mit Sicherheit auch als Podcast. Hier der ungekürzte Text aus dem aktuellen SWR2 Newsletter:

SWR 2 Wissen
Montag, 28. März, 8.30 Uhr
Facebook im Fadenkreuz
Soziale Netzwerke als Plattform für Cyberkriminelle
Von Kai Lauffen

„Facebook, Myspace und Co haben sich rasant ausgebreitet. Doch im Schatten der Sozialen Netzwerke, wuchs auch eine neue Form der Internetkriminalität heran. Die größte Bedrohung geht von einer Gruppierung namens „Koobface“ aus: Die Täter nutzen das gegenseitige Vertrauen der Facebook-Benutzer aus, um Schadsoftware zu verbreiten. Sie verdienen damit Millionen. Ermittlungsbehörden sind seit über einem Jahr hinter „Koobface“ her, Verhaftungen gab es aber noch nicht. Dem SWR liegen exklusive Informationen über die Bandenmitglieder vor. Sie stammen weder von der Polizei noch von IT-Sicherheitsfirmen, sondern von einem engagierten Privatmann, dem es gelungen ist, in die Strukturen des kriminellen Netzwerkes einzudringen.“ (Quelle: Newsletter Wissen SWR 2)

Vor allem für Unternehmen, die Facebook als Kommunikationsplattform nutzen, scheint mir das ein wichtiges Thema zu sein. Koobface infiziert, so lesen wir auf Wikipedia, nicht nur Windows und Mac, sondern mit Einschränkung auch Linux und kommt u.a. als getarntes Flash-update daher.

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Poetische Wettervorhersage

Heute ist Frühlingsanfang und, nicht zu vergessen, der Welttag der Poesie, der seit dem Jahr 2000 unter der Schirmherrschaft der Unesco steht. Die Literaturwerkstatt Berlin und deren höchst bemerkenswerte Internetplattform Lyrikline.org ist für die zentrale Veranstaltung in Deutschland verantwortlich. Das alles dient zur Förderung der Poesie. Ein Anliegen, das man nicht genügend unterstützen kann.

Also, Augen und Ohren auf für die Poesie und die poetischen Momente des Alltags. Damit zur Wettervorhersage, einem Gedicht von Michael Krüger. Zum Anhören einfach auf den Pfeil klicken.

WETTERVORHERSAGE

Irgendwann wird der Schnee
sich auflösen in der Schmelze
und zum Gießbach werden,
der die dunklen Flüsse aufhellt
auf ihrem bewachten Weg
zum Meer. Irgendwann
werden die Wolken hochgehen
und die Bühne freigeben
für die bittenden Augen.
Irgendwann werden wir wieder
im Freien sitzen
an den frisch gebeizten Tischen
und die Bücher lesen,
die im Winterschlaf lagen.
Also komm bitte bald,
denn so wie es aussieht,
wird es irgendwann wieder
schneien.

Wettervorhersage aus dem gleichnamigen Gedichtband Wettervorhersage von Michael Krüger. © Residenz Verlag, Salzburg 1998. Quelle: Audio production: 2003, M. Mechner, literaturWERKstatt berlin, Lyrikline.org.

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Alles für lau oder pitchen Frisöre?

Should I work for free? Ein Flowchart von Jessica Hische. Quelle: www.jessicahische.com/

Should I work for free? Ein Flowchart von Jessica Hische. Quelle: www.jessicahische.com/

Neulich auf der Schwäbischen Alb
„Also, Herr Kraas, Sie wissen ja, wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen, könnten Sie da nicht, nein es muss nicht aufwendig sein, ein paar Skizzen nur, ja wie Sie sich halt unseren Auftritt, man sagt ja Positionierung heute, gell, vorstellen, aber bitte, nicht zu viel Arbeit reinstecken, ein Wettbewerbshonorar?, nein, Sie wissen ja, wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen, und überhaupt, ach so, wir haben da noch 10-12 Wettbewerber von Ihnen angefragt, und die wollen alle durch die Bank mit großer Begeisterung umsonst unseren neuen Auftritt, ja, wirklich nur ein paar Skizzen, im Ansatz entwickeln, und Sie wissen ja, wenn wir zusammenkommen, da haben wir beide viele Jahre was davon, Potential ohne Ende, wir rollen den Weltmarkt richtig auf, und wenn wir uns mal für einen Partner entschieden haben, dann sind wir treu, denn Sie wissen ja, wir sind ein kleines, mittelständisches Unternehmen.“

Eine Wettbewerbspräsentation beim Frisör?
Nein, das was da oben steht, entspringt nicht meiner Phantasie. Das hab‘ ich vor ein paar Wochen erlebt. Ich hab dankend abgelehnt. Vielleicht kennen Sie ja so was auch? Dieses Gelaber und Rumgedruckse, nur weil mal wieder jemand meint, für lau Ideen sammeln zu können. Würde man so mit seinem Bäcker reden oder mit seinem Frisör? Eben.

Should I work for free? Für lau arbeiten?
Diese Frage hat sich auch die Typographin und Illustratorin Jessica Hische aus Brooklyn gestellt. Die Antwort darauf gibt sie in ihrem Blog in einem ganz wunderbaren Flowchart, das man sich hier in groß anschauen kann.

I would prefer not to
Bleibt noch die Frage, wie man auf so was am besten reagiert. „I would prefer not to“, lässt Melville seinen Bartleby sagen. Auf Deutsch: „Ich möchte lieber nicht.“

Noch andere gute Antworten?

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Help Japan: Designer helfen

Wie Page online gerade berichtet, engagieren sich u.a. auch bekannte Designer für die Opfer der Katastrophe in Japan. Drei Beispiele:

Help Japan. Copyright James White: http://blog.signalnoise.com

Help Japan. Copyright James White · http://blog.signalnoise.com

Dieses Plakat kann hier erworben werden, ist jedoch z.Zt. leider ausverkauft. Der Erlös geht an die Opfer in Japan.

Help Japan. Copyright Rabban Ruddigkeit · www.create-berlin.de/article_a-78-HELP+JAPAN_de.html

Help Japan. Copyright Rabban Ruddigkeit · www.create-berlin.de/article_a-78-HELP+JAPAN_de.html

Dieses Plakat kann hier erworben werden. Der Erlös geht an die Opfer in Japan.

Help Japan von Max Erdenberger · http://wkstudio.bigcartel.com/pages/japan-relief

Help Japan. Copyright Max Erdenberger · http://wkstudio.bigcartel.com/pages/japan-relief

Diese Plakat kann bei Wieden & Kennedy erworben werden. Der Erlös geht an die Opfer in Japan.

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