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Freitagsfoto: Only in England

Ready for a cuppa! Beach hut in Whitstable, Kent.

Ready for a cuppa! Beach hut in Whitstable, Kent.

Ja, dieses ganze Brexit-Theater ist kreuzunnötig und geht einem gehörig auf den Wecker. Der Wahlkampf fürs Unterhaus ist Westminster nicht würdig und zum Teil peinlich, und Theresa May erinnert mit ihrem einfältigen „Strong and stable leadership“ immer mehr an Sister Ratched aus dem Film „Einer flog über das Kuckucksnest“. „Medication time“ lautete deren Mantra.

Und trotzdem: ein Tag an einem englischen Strand (pebbles, not sand, of course), gerne auch bei mittelprächtigem Wetter, versöhnt mich immer wieder mit diesen in der überwältigenden Mehrzahl freundlichen, höflichen und humorvollen Menschen, die ihren Hang zur Exzentrik mit liebenswerter Leidenschaft ausleben. Oder ist diese Beach Hut in am Strand von Whitstable in Kent nicht reizend? Für ihren Stil muss man sie einfach mögen, unsere englischen Freunde. Die paar irren Brexiteers, die von Old England träumen, mal ausgenommen. Möge die Weisheit des Heiligen Geistes an Pfingsten auch über sie kommen! Die Welt kann’s brauchen.

Vom Korrespondenten der Süddeutschen Zeitung in London, Christian Zaschke gibt’s es hier eine lesenswerte Kolumnenreihe mit dem bezeichnenden Titel „Little Britain“. Die schönsten Texte sind bei Goldmann als Buch erschienen, ISBN: 978-3-442-15875-1.

Lohnenswert ist auch „Englische Landschaften: Unterwegs in Suffolk und Norfolk“ von Peter Sager (Insel Verlag, 2010, ISBN: 3458353135, nur noch antiquarisch erhältlich.

Ein Muss ist der Reisebericht „Die Ringe des Saturn — Eine Englische Wallfahrt“ von W.G. Sebald (Fischer Taschenbuch, ISBN: 978-3-596-13655-1). Sebald durchquert darin zu Fuß die Grafschaft Suffolk, entdeckt verfallene Schlösser, trifft skurille Menschen und mäandriert in seiner großartigen Sprache durch die englische Kulturgeschichte.

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