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Freitagsfoto: Augenöffner

Geht’s nur um Hunger
oder auch um Schönheit?
sag‘ Spinne
für C.

Is it just hunger
or about beauty, too?
tell me spider
for C.

Ändert ein Haiku etwas?

„Vielleicht ändert ein Haiku nichts, vielleicht ändert Kunst nichts. Aber für einen Moment zu glauben, man könne in einer Idee aufgehen, die grösser ist als man selber, nimmt die Traurigkeit und macht einen lächeln über die lieben kleinen Bemühungen, sein Leben zu etwas Freundlichem zu machen.“

Die Autorin Sibylle Berg hat diese Zeilen in einem schönen Text über den japanischen Haiku-Klassiker Bashô geschrieben. Ob ein Haiku, diese kürzeste aller Gedichtformen (drei Zeilen mit 5, 7, 5 Silben), etwas ändert, uns zu einem besseren Menschen macht? Ich weiß es nicht.

Haiku lesen inspiriert

Ich mache jedoch immer wieder die Erfahrung, dass das Lesen und das Schreiben von Haiku etwas Beruhigendes, Tröstliches und gleichzeitig Inspirierendes hat. Und regelmäßig stelle ich fest, dass selbst ein anstrengender Tag mindestens einen Haiku-Moment für uns bereit hält. Vorausgesetzt es gelingt, sich auch für die kleinen, unscheinbaren Dinge zu öffnen. Das klappt nicht immer, und schon gar nicht von heute auf morgen, aber man kann es üben. Haiku können dabei helfen und als Augenöffner wirken, wie Gérard Krebs in „Natur und Haiku – Haiku und Natur“ (2015, Hamburger Haiku Verlag, ISBN: 3937257764) schreibt.

Ich wünsche Ihnen/Euch ein schönes Wochenende!

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